Die Liste der nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen, die sich sexueller Gewalt bedienten und mit Frauen und Mädchen handelten, sei lange. Dies sagte der stellvertretende Schweizer UNO-Botschafter, Olivier Zehnder, in einer offenen Debatte vor dem Sicherheitsrat.
Nicht nur gebe es Beweise, dass Terrorgruppen wie der Islamische Staat ihre Aktivitäten durch Menschenhandel finanzierten, sagte Zehnder am Donnerstag in New York. «Frauen und Mädchen werden darüber hinaus als Anreize und Belohnungen für die Kämpfer eingesetzt.» Menschenhandel, insbesondere von Frauen, Mädchen und Kindern, schüre bewaffnete Konflikte, Terrorismus und gewalttätigen Extremismus.
Um dagegen anzutreten, sei es wichtig, die Bedeutung der Frauen als Kraft für einen nachhaltigen Frieden und gegen die Verbreitung von Extremismus zu stärken, sagte Zehnder.
Die Schweiz setze einen Schwerpunkt darauf, junge und erwachsene Männer in die Gewaltprävention einzubeziehen. Dies werde durch Bildung über Geschlechtsfragen, Menschenrechte und die Auseinandersetzung mit der «männlichen Identität» erreicht. Leider seien Klischees von Männlichkeit, die von Gewalt geprägt seien, äusserst wirksame Mittel zur Mobilisierung und Rekrutierung von Terroristen.
Zehnder warnte auch vor einem «Klima der Straflosigkeit» für die Täter. Die Schweiz unterstütze die Bemühungen des Internationalen Strafgerichtshofes (ICC) zur Bekämpfung der Straflosigkeit für sexuelle und geschlechtsbezogene Verbrechen.
Der Diplomat forderte auch strengste Massnahmen gegen UNO-Personal, das sich sexueller Gewalt und Ausbeutung schuldig gemacht hat. (kad/sda)