Schweiz
Waffen

Waffenexporte Schweiz: In diese Länder wurde im 2021 exportiert

ARCHIV - ZUR MELDUNG DER SICHERHEITSPOLITISCHEN KOMMISSION DES STAENDERATES ZU WAFFENEXPORTE AM DIENSTAG, 12. FEBRUAR 2019, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - 70 Sturmgewehr 90  ...
Macht auch einen Teil der Exporte aus: das Schweizer Sturmgewehr 90.Bild: KEYSTONE

Schweiz exportiert im ersten Halbjahr 2021 Waffen für 357 Millionen – hierhin gingen sie

Die Schweiz hat im ersten Halbjahr 2021 Waffen für knapp 357 Millionen Franken ausgeführt. Hierhin gingen die Exporte.
13.07.2021, 16:2613.07.2021, 16:44
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Europa

Hauptabnahmeland (insgesamt) war Rumänien mit einem Volumen von gut 73 Millionen Franken, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Gegenüber der Vorjahresperiode gingen die Waffenexporte um 40 Prozent zurück. Mit einem Volumen von 240 Millionen Franken gingen die meisten Exporte von Kriegsmaterial an Länder in Europa.

Asien

Im Nahen Osten ging Material für 18.5 Millionen an das in den Jemenkrieg involvierte Saudi-Arabien. Die ebenfalls an diesem Krieg beteiligten Vereinigten Emirate kauften für rund 3 Millionen bei Schweizer Rüstungsfirmen ein. Insgesamt beliefen sich die Exporte nach Asien auf 32 Millionen Franken.

Amerikas

Auf dem amerikanischen Kontinent nahm Brasilien Rüstungsgüter für 2 Millionen Franken ab. Waffenexporte dorthin stehen in der Kritik wegen der steigenden Gewalt in den Slums der Städte. Hauptabnehmer waren mit 40 Millionen Franken die USA. Für den ganzen Kontinent betrug das Volumen 45.5 Millionen.

Afrika

In Afrika entfiel der grösste Brocken mit knapp 34.7 Millionen Franken auf Botswana. Insgesamt ging Kriegsmaterial für 38.2 Millionen Franken nach Afrika.

Ozeanien

Australien, Neukaledonien und Neuseeland kauften zusammen für 2.4 Millionen Franken Kriegsmaterial aus der Schweiz.

Vergleich zum Jahr 2020

Bei den in der Liste aufgeführten Staaten handelt es sich jeweils um das Bestimmungsland, in dem die Ware «verwendet oder vor einer allfälligen Wiederausfuhr verarbeitet, veredelt oder sonst wie verarbeitet wird», wie das Seco festhält. Aktuell stehen 58 Länder auf der Liste.

Im ersten Halbjahr 2020 erreichten die Kriegsmaterialausfuhren einen Betrag 501 Millionen Franken. Über das ganze Jahr 2020 gesehen verliess Kriegsmaterial für insgesamt 901 Millionen Franken die Schweiz, ein neuer Rekord und eine Zunahme um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) ist das ein Skandal. Auch im ersten Halbjahr 2021 habe die Schweiz wieder Kriegsmaterial an Länder geliefert, die in Bürgerkriege und Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind.

Angesichts der Exportzahlen werde einmal mehr die Wichtigkeit der Korrektur-Initiative deutlich, die Waffenexporte an solche Länder unterbinden will, schrieb die GSoA. (jaw/sda)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Globemaster
13.07.2021 16:42registriert Juni 2020
Was für Gegenstände wurden genau exportiert? Es ist schon ein Unterschied ob man Handgranaten, oder Radarsysteme und Zeltblachen verkauft…
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Knäckebrot
13.07.2021 18:08registriert Juni 2017
Schade

Besonders auch das u.A. verwendete Argument "wenn wir die Waffen nicht exportieren, machts ein anderer". Mit dem Argument sagt man letztlich, dass wenn schlechtes ohnehin getan wird, ist es ok, wenn wir es machen und dafür Geld verdienen.

Wenn man die Logik konsequent weiterdenkt, gäbe es einige Abgründe, die auch noch Geld bringen würden. Findet man diese Ideen dann doch jenseits (Frauenhandel, Drogen, Kinderporno etc.), darf man konsequenterweise auch die Begründung mit dem Waffenexport nicht mehr mit der Logik rechtfertigen.
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Restrealität
13.07.2021 19:23registriert Mai 2018
Doris Fiala, FDP: „Wenn‘s wir nicht machen, macht es ein anderer.“ Für so eine profitgierige Einstellung muss man sich in Grund und Boden schämen.
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