Im Wallis gibt es derzeit 57 ausgebildete Herdenschutzhunde (HSH). Sie sollen Schafe und andere Nutztiere vor Wolfsangriffen schützen.Bild: KEYSTONE
Der Bergkanton hat ein eigenes Programm zur Prüfung und Legitimierung von Herdenschutzhunden entwickelt.
15.06.2023, 12:5915.06.2023, 16:17
Der Kanton Wallis hat am Donnerstag in Sitten ein eigenes Programm zur Prüfung und Legitimierung von Herdenschutzhunden (HSH) vorgestellt. Grund dafür ist der Mangel an offiziell vom Bund anerkannten Hunden.
Für die Anerkennung der Herdenschutzhunde in der Schweiz war bislang allein Agridea, die landwirtschaftliche Beratungszentrale der kantonalen Fachstellen, zuständig.
Wegen der Zunahme des Wolfs in der Schweiz könne Agridea jedoch der Nachfrage nach Herdenschutzhunden im ganzen Land nicht mehr nachkommen, hiess es an einer Medienkonferenz der Walliser Regierung am Donnerstag.
43 Hunde haben Prüfung bestanden
Mit den neuen Eignungstests im Wallis wurde Arcadia, die Schweizerische Vereinigung zur Erhaltung der Weidewirtschaft, betraut. Die Organisation hat eine Ausbildung für Hunde sowie Züchterinnen und Züchter ausgearbeitet.
43 Hunde verschiedener Rassen wie etwa Bernhardiner oder Kangal, Transmontano haben laut dem Kanton die Prüfungen erfolgreich bestanden und können die Herden in diesem Sommer auf die Alpen begleiten.
Er – oder ist es eine Sie? – hat die offizielle Prüfung bestanden: Herdenschutzhund in Graubünden.Bild: KEYSTONE
Im Wallis gibt es laut «Schweizer Bauer» 157 Alpen, die im Sommer von Schafzüchtenden bewirtschaftet werden. Sie seien in zwei Kategorien eingeteilt: schützbar und nicht schützbar. Etwas mehr als die Hälfte der Alpen gelte heute als schützbar.
So verhält man sich richtig:
Der Kanton ergreift gemäss «Schweizer Bauer» weitere Massnahmen, um das Zusammenleben der verschiedenen Interessengruppen im Berggebiet zu fördern.
«Auf der einen Seite müssen die Landwirte die notwendigen Sicherheits- und Informationsmassnahmen wie Schilder, Zäune oder Umleitungen ergreifen. Auf der anderen Seite müssen Spaziergänger und Biker die landwirtschaftliche Tätigkeit respektieren und Verhaltensregeln befolgen.»
Walliser Regierungsrat
Herdenschutzhunde werden als Schutzmassnahme betrachtet und beim Abschussentscheid im Falle eines Wolfsangriffs berücksichtigt.
So viel wird in den Schutz investiert
2,78 Millionen Franken werden dieses Jahr im Wallis in Schutzmassnahmen investiert, wovon 1,13 Millionen Franken von Kanton übernommen werden, das sind 200’000 Franken mehr als im Vorjahr. Zu den wichtigsten Massnahmen gehören das Errichten von Zäunen, die Einrichtung von Nachtpferchen, der Kauf von mobilen Unterkünften sowie die Einstellung von Hilfshirten.
Quellen
(dsc/sda)
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