Schweiz
WEF

Demonstrierende fordern am WEF Klimasteuer und Schuldenerlass

Demonstrierende fordern am WEF Klimasteuer und Schuldenerlass

15.01.2023, 16:17
Mehr «Schweiz»

Noch bevor das Weltwirtschaftsforum (WEF) offiziell eröffnet wurde, haben am Sonntag in Davos rund 300 Menschen für Klimagerechtigkeit demonstriert. Sie forderten eine Klimasteuer für Superreiche und einen Schuldenerlass für südliche Länder.

epa10407002 Participants march during a demonstration by Swiss party 'Juso' and the organization 'Strike WEF', on the eve of the 52nd annual meeting of the World Economic Forum (WE ...
Die Demonstrierenden in Davos.Bild: keystone

Unter dem Slogan «Tax the Rich, save the Climate» forderten etwa 300 Demonstrantinnen und Demonstranten der Juso Schweiz und der Vereinigung Strike WEF auf dem Postplatz in Davos eine Klimasteuer für Superreiche. Auch Aktivisten aus dem deutschen Lützerath und von Greenpeace schlossen sich an. Rund 250 von ihnen wanderten seit den frühen Morgenstunden zu Fuss nach Davos.

Juso-Präsident Nicola Siegrist erklärte, mit den Einnahmen der Klimasteuer eine soziale Klimapolitik finanzieren zu wollen. «Die Reichen müssen zahlen, da sie am meisten von dem System profitieren, das die Klimakrise verursacht hat», sagte er im Bündnerischen Austragungsort des WEF.

Nicola Siegrist, Kandidat fuer das Amt als JUSO Praesident, spricht waehrend einer ausserordentlichen Jahresversammlung der JUSO, am Sonntag, 19. Juni 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Juso-Präsident Nicola Siegrist.Bild: keystone

Die internationalen Teilnehmenden forderten ebenso einen Schuldenerlass für die Länder des globalen Südens, denen es ihrer Ansicht nach wegen der Forderungen des Nordens verwehrt bleibt, eine Klimastrategie zu verfolgen.

Deutlich mehr Teilnehmende

Die Teilnehmerzahl der Demonstrierenden nahm im Vergleich zum Vorjahr wieder zu. Am letzten WEF im Mai 2022 waren es noch 50 Demonstrierende gewesen. Auf Transparenten waren Forderungen platziert wie «Planet over Profit» oder «Lützi bleibt» - was auf das von Klimaaktivisten besetzte deutsche Dorf Lützerath abzielt, unter dem Braunkohle abgebaut werden soll.

Siegrist war im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA überzeugt, dass die Teilnehmerzahl irgendwann wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Für ihn war klar, dass er so lange ans WEF demonstrieren geht, bis es das Forum nicht mehr gibt.

Auch die österreichische Millionenerbin Marlene Engelhorn reiste erneut nach Davos. Nicht aber etwa um andere Schwerreiche zu treffen. Die Mitgründerin der Organisation «Tax me now» kämpft für eine gerechte Verteilung von Vermögen.

Sie sprach an der Demo mit Keystone-SDA darüber, dass sich ihrer Meinung nach die Reichen und Mächtigen die Welt unter einander aufteilen würden. Was auf der Welt passiere, gehe aber alle etwas an. Sie sei gekommen, weil sie und die anderen Demonstrierenden mitreden und gehört werden wollen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
47 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
der Denker
15.01.2023 18:41registriert März 2016
Ich war schon in vielen Südlichen Länder, vorallem Afrika. Und das letzte Problem welches diese Länder haben ist der Klimaschutz oder Umweltschutz. Dies hat nicht mit Schulden oder den bösen Europäern zu tun. Es intressiert Sie hald einfach nicht.
4328
Melden
Zum Kommentar
avatar
Reenile950
15.01.2023 20:17registriert April 2022
Schulden erlassen? China lacht euch aus und macht fröhlich weiter mit seiner Geldpolitik in Afrika und Asien. Wenn die wüssten wie extrem afrikanische und südostasiastische Staaten bei China in der Kreide stehen,würden die nicht mal daran denken solche Forderungen zu stellen.
2219
Melden
Zum Kommentar
47
Brian bleibt im Gefängnis – auch sein Kontrahent soll in U-Haft kommen

Brian Keller sitzt in Untersuchungshaft: Das Zürcher Zwangsmassnahmengericht hat einen entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft gutgeheissen. Auch dessen Kontrahent soll in U-Haft kommen, verlangt sie.

Zur Story