Föhnböen von bis zu 100 Kilometer pro Stunde wurden am Samstag gemessen, und am Sonntag gab es mit Südwestwind sogar Orkanböen. Auch im Mittelland wurden dabei hohe Werte festgestellt. So musste beispielsweise das Riesenrad an der Basler Herbstmesse am Sonntagnachmittag zwischenzeitlich den Betrieb einstellen.
Das Messnetz des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) zeigte am Sonntag kurz vor Mittag beispielsweise Windböen von bis zu 114,8 Kilometern auf dem Bantiger bei Bern an. Auf dem Üetliberg bei Zürich wehte der Wind mit bis zu 105,5 km/h.
Ein #Föhnsturm in den Alpen, ein bevorstehender Weststurm und Neuschnee in den westlichen Hochalpen: Das Tiefdruckgebiet #Domingos über England sorgt dieses Wochenende für lebhaftes Wetter in der Schweiz. Mehr dazu im #Meteoblog: https://t.co/W8Qm1VVVwq pic.twitter.com/Nax6gQau8E
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) November 4, 2023
In Grangeneuve bei Freiburg erreichte der Wind bis zu 93,6 km/h und in Egolzwil LU 83,9 km/h. Gefahren durch herumfliegende Gegenstände und Äste sowie stellenweise durch umstürzende Bäume drohten. Im südlichen Teil der Schweiz fielen die Böen deutlich weniger stark aus.
Bei der Kantonspolizei Zürich gingen bis Sonntagnachmittag etwa ein Dutzend Schadenmeldungen wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochenen Ästen ein, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.
Deutlich mehr Schadensereignisse wurden im Kanton Bern bei der Polizei gemeldet. Rund 55 Meldungen aus dem ganzen Kantonsgebiet seien am Wochenende eingegangen, die meisten gemeldeten Fälle stammten aus dem Seeland und der Region Bern, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Auch hier sorgten vor allem umgestürzte Bäume und Bauabschrankungen für Schäden. Die Kantonspolizei Bern hat keine Kenntnis von Verletzten.
Die stärkste Böe wurde laut SRF Meteo am Sonntagmorgen auf dem Moléson im Kanton Freiburg mit 144 Kilometern pro Stunde verzeichnet. Auf den Jurahöhen betrug der Spitzenwert ebenfalls am frühen Sonntagmorgen 127 Kilometer pro Stunde. Am Sonntagnachmittag schwächte sich der Sturm deutlich ab.
Am Samstag gab es in den Alpen stürmischen Föhn. Am stärksten war der Föhn dabei in Altdorf mit 100 Kilometern pro Stunde, in Elm waren es 96 und in Meiringen 85 Kilometer pro Stunde. Stärker als der Föhn war aber zu diesem Zeitpunkt der Südweststurm auf dem Jura. Auf dem La Dôle, oberhalb von Genf, aber auch in Delsberg wurden 112 Kilometer pro Stunde gemessen, wie SRF Meteo weiter mitteilte.
In den Walliser und Berner Alpen fielen von Freitagabend bis Sonntagmittag grössere Niederschlagsmengen. Oberhalb von 1900 Metern fielen 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee, lokal 50 bis 60 Zentimeter. In Zermatt gab es 17 Zentimeter Neuschnee, in Leukerbad 20 Zentimeter und auf dem Grossen St. Bernhard 36 Zentimeter.
Zwischenstand zum Sturmtief #Domingos: In den Walliser und Berner Alpen fielen oberhalb von 1900 Metern 20 bis 30 cm, lokal bis 50 cm Neuschnee. Der #Westwind wird im Flachland der Alpennordseite in den kommenden Stunden weiter an Stärke zulegen. Bild: Anzère, Meteomeldung/App. pic.twitter.com/p4g9QD1L3h
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) November 5, 2023
Gemäss Angaben des Schnee- und Lawinenforschungsinstitutes (SLF) besteht im südwestlichen Wallis grosse Lawinengefahr, also Stufe 4 auf der fünfteiligen Skala.
In den kommenden Tagen dürfte es lauf SRF Meteo windig weitergehen. Die Windstärke dürfte aber deutlich schwächer werden. (dab/jaw/sda)
