Lasst die Korken knallen, nächste Woche winkt der Martinisommer
Nächste Woche winkt der Martinisommer. Wer jetzt an die klassische Cocktail-Variante denkt, liegt dabei nur halb daneben. Denn der Name geht nicht etwa auf das Getränk, sondern auf den heiligen Martin von Tours zurück.
Doch bleiben wir zuerst beim Wetter: Das Wochenende zeigt sich eher von seiner grauen und nassen Seite. So kommt es sowohl am Samstag als auch am Sonntag verbreitet zu Niederschlägen. Besonders betroffen ist der Norden und der Westen der Schweiz. Am Sonntag fällt in den Alpen sogar Schnee.
Am Montag winkt dann dafür die Sonne und es sieht «ab kommendem Dienstag nach Martinisommerwetter aus», wie MeteoNews schreibt. Und weiter: «Der Martinisommer zeichnet sich dabei durch eine stabile Hochdrucklage über Mitteleuropa mit milden Luftmassen in der Höhe und mindestens teilweise Nebel oder Hochnebel im Flachland aus.»
Kommt der Sommer zurück?
Leider hat dieser Begriff weder etwas mit sommerlichen Temperaturen noch mit einem wohlverdienten Apéro zu tun. Vielmehr wird so eine meteorologische Singularität bezeichnet, bei der es in der ersten Novemberhälfte zu einer Schönwetterperiode kommt.
Weil die Kaltfront uns am Sonntag hinter sich lässt, stellt sich ab Dienstag bereits ruhiges Hochdruckwetter ein. Besonders in den Bergen winkt deshalb «oft sonniges und mildes Wetter», wie der Wetterdienst prognostiziert.
Über dem Flachland liegen nächste Woche besonders an den Vormittagen Nebelfelder. Die Obergrenze reicht aber nur gerade bis 500 oder 600 Meter und der Nebel löst sich oft im Laufe des Tages auf. Am Nachmittag winkt also die Sonne!
Bei den Temperaturen kann man das adjektiv sommerlich leider nicht verwenden. Der wärmste Tag dürfte der Mittwoch werden, da liegen die Höchsttemperautren im Osten bei 12 bis 13 Grad und im Nordwesten bei 14 bis 16 Grad. In der Nacht kühlt es jeweils bis auf 3 Grad ab.
Das steckt hinter dem Martinisommer
Wie kommt der heilige Martin dazu, dass eine meteorologische Singularität nach ihm benannt wird? Ganz einfach: Er starb und dann kam das schöne Wetter: «Bei der Überführung seines Leichnams auf der Loire in die Stadt sorgte ein plötzlicher Wärmeeinbruch dafür, dass die Ufer neu ergrünten und Obstbäume zu blühen begannen», schreibt MeteoNews zur Legende.
Der heilige Martin wurde schliesslich am 11. November 397 beerdigt. Zum Gedenken an den asketischen Bischof, Nothelfer und Wundertäter wurde der Tag zum Martinstag oder kurz Martini erklärt. Der einzige Zusammenhang mit dem Cocktail: Das schöne Wetter dürfte zum einen oder anderen Gläschen in der Sonne einladen. (leo)
