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Zürcher Zünfte lassen sich von Stiftung gegen Rassismus beraten

Nach Rassismus-Show am Sechseläuten: Zürcher Zünfte lassen sich von Stiftung beraten

19.05.2023, 18:33
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Ein rassistischer Sketch an einem privaten Zunft-Ball hat beim diesjährigen Zürcher Sechseläuten für Empörung gesorgt. Nun lassen sich die Zünfter von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus beraten.

Das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs (ZZZ) wird sich mit der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus an einem Runden Tisch zusammensetzen. Dort sollen die Zünfter erfahren, wo die Grenzen liegen und was aus heutiger Sicht nicht mehr akzeptabel ist.

«Die Zunftmeister distanzieren sich von jeglicher Art von Rassismus», betonte der ZZZ-Vorsitzende Christoph Nater im «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF vom Freitag. Entsprechend habe man das Thema unter den Zunftmeistern besprochen.

Schwarz geschminkt und im Bastrock

Schwarz geschminkt, mit Kraushaarperücke und Bastrock verkleidet, in der Hand ein grosser Knochen: So spielte im April ein Teilnehmer einer privaten Zunft-Veranstaltung bei einem Sketch eine dunkelhäutige Person.

Im Publikum sassen rund 140 Gäste, darunter viele Vertreter der Zürcher Wirtschaft, die den Auftritt mich Gelächter belohnten. Eine Videoaufnahme wurde danach dem «Tages-Anzeiger» zugespielt.

Ob der rassistische Sketch ein juristisches Nachspiel hat, ist noch offen. Die Zürcher Staatsanwaltschaft eröffnete ein so genanntes «Vorabklärungsverfahren». Dabei wird untersucht, ob es ausreichenden Tatverdacht für ein Strafverfahren gibt. Verstösse gegen die Antirassismuss-Strafnorm gelten als Offizialdelikt. (sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hoagie
19.05.2023 21:24registriert Oktober 2018
Braucht es da wirklich eine Stiftung um zu sehen, dass ein schwarz geschminkter Mann mit Lippenstift, Kraushaarperücke und Baströckchen ziemlich daneben ist?
Die können mir gerne einen 1000er auf den Tisch legen und ich sage ihnen dann, wie bescheuert sie sind. Kommt wohl billiger als eine Stiftung zu beschäftigen.
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WarioUnfehr
19.05.2023 19:45registriert Juni 2021
Dass man dafür kein Gefühl hat und die Beweggründe nicht nachvollziehen kann ist das eine, aber wer doch die letzten 10+ Jahre einigermassen regelmässig Zeitung liesst, Nachrichten schaut oder was auch immer, sollte trotzein Gefühl dafür entwickelt haben.
Das
War doch teilweise die Wirtschaftselite, die können nicht so Nachrichtenressistent sein.
Sind wohl primär Dummköpfe. Anders kann ich mir das nicht erklären.
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Demetria
19.05.2023 19:44registriert März 2020
Es wurden nicht nur Schwarze verhöhnt, sondern auch LGBTQAI+ und Frauen aus der Unterschicht.
Der Typ der den "Schwarzen" gemimt hat war ja nicht allein, sondern Teil eines Ensembles das sich über alle wichtigen ausgegrenzten Gruppen lustig machen sollte. Gibts jetzt auch ein Homophobie und Sexismus-Training? Kaum!
Das ist doch nur Schönfärberei um so zu tun als würde man was tun, während man weiter macht wie bisher. Und warum gibt es immernoch keine Strafuntersuchung obwohl das Video existiert?

Simpel: weil es reiche Oberschichtler sind. Minderheiten hätte man längst abgeführt.
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