Schweiz
Zürich

Miete: In diesen Schweizer Städten zahlst du am meisten für eine Wohnung

genf geneva geneve aerial view
Spoiler: In Genf sind Familienwohnungen am teuersten.Bild: shutterstock

In diesen Schweizer Städten zahlst du am meisten für eine Familienwohnung

09.05.2019, 08:0709.05.2019, 08:54
Mehr «Schweiz»

Die Mietpreise für Wohnungen in einer familientauglichen Grösse klaffen in den grössten Schweizer Städten weit auseinander. Eine Genfer Familie zahlt für eine gleich grosse Wohnung fast doppelt so viel wie in St.Gallen.

So beträgt die aktuelle Median-Miete für eine 4.5 Zimmer-Wohnung (100 bis 110 Quadratmeter) in der Stadt St.Gallen 2004 Franken. Das ist der tiefste Preis in den zehn grössten Schweizer Städten, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Internetvergleichdienstes Comparis hervorgeht.

Die Rangliste für 4,5-Zimmer-Wohnungen:

Bild
  • Genf (3820 Fr.)
  • Zürich (3073 Fr.)
  • Lausanne ( 2850 Fr.)
  • Basel (2660 Fr.)
  • Bern (2600 Fr.)
  • Luzern (2430 Fr.)
  • Winterthur (2400 Fr.)
  • Biel (2110 Fr.)
  • Lugano (2050 Fr.)

Die Rangliste für 3,5-Zimmer-Wohnungen

Bild
  • Genf (2680 Fr.)
  • Zürich (2489 Fr.)
  • Lausanne (2194 Fr.)
  • Basel (2030 Fr.)
  • Luzern (1952 Fr.)
  • Winterthur (1950 Fr.)
  • Bern (1950 Fr.)
  • Lugano (1750 Fr.)
  • Biel (1690 Fr.)
  • St.Gallen (1675 Fr.)

Die Rangliste für 2-Zimmer-Wohnungen

Bild
  • Zürich (1734 Fr.)
  • Genf (1690 Fr.)
  • Lausanne (1500 Fr.)
  • Bern (1450 Fr.)
  • Luzern (1420 Fr.)
  • Winterthur (1417 Fr.)
  • Basel (1380 Fr.)
  • Lugano (1289 Fr.)
  • St.Gallen (1160 Fr.)
  • Biel (1125 Fr.)

Wie werden die Preisunterschiede erklärt?

Comparis-Finanz-Experte Frédéric Papp erklärt, dass es viele Gründe dafür gibt. Er nennt folgende Hauptgründe:

  • «Für die teuren Wohnungsmieten ist zum einen das knappe Angebot an Wohnungen in Zürich oder Genf mitverantwortlich. Ein Mittel um günstigeren Wohnraum zu schaffen, ist das verdichtete Bauen, was in beiden Schweizer Städten aber noch zu wenig stattfindet.»
  • «Zum anderen spielt die hohe Zahlungsbereitschaft der Wohnungssuchenden eine Rolle. Sowohl Zürich als auch Genf bietet eine hohe Anzahl an gut bezahlten Jobs, wie zum Beispiel im Finanzsektor.»
  • «Die vergleichsweise günstigen Wohnungen in den Städten St. Gallen und Biel sind unter anderem auch mit der geringeren Standort-Attraktivität im Vergleich zu Zürich erklärbar.»

Ausserdem sei auffällig, dass sowohl in St.Gallen als auch in Biel die Leerstandsziffern mit 2,32 Prozent bzw. 2,43 Prozent überdurchschnittlich sind. Der Schweizer Schnitt liegt bei 1,62 Prozent.

Die Leerstandsziffern in der Schweiz:

Was kann dagegen getan werden?

«Ein Mittel [...] ist das verdichtete Bauen, was in beiden Schweizer Städten [Zürich und Genf] aber noch zu wenig stattfindet», meint Papp. Er kritisiert, dass zu viel neuer Wohnraum in Regionen wie etwa im bernischen Huttwil entsteht, obschon dort derzeit fast 15 Prozent der Wohnungen leer stehe.

Schuld gibt Papp den seiner Meinung nach zu tiefen Zinsen. Investoren würden dort bauen, wo es noch möglich sei. Dafür nähmen sie tiefere Renditen in Kauf.

Methodik

Als Datenbasis diente die Auswertung von Wohnungsinseraten im Zeitraum von Januar 2018 bis Mitte April 2019 auf comparis.ch. Die betrachteten Mietwohnungsgrössen umfassten 2-Zimmer-Wohnungen (45 bis 55 Quadratmeter), 3,5-Zimmer-Wohnungen(75 bis 85 Quadratmeter) und 4,5-Zimmer-Wohnungen (100 bis 110 Quadratmeter).

(jaw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
37 Wohnungsinserate, die jeden Mieter abschrecken
1 / 39
37 Wohnungsinserate, die jeden Mieter abschrecken
Die Einrichtung gibt bereits eine Idee davon, was ästhetisch in dieser Wohnung alles möglich ist. Bild: terriblerealestateagentphotos

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Umziehen in der Schweiz – der Horror in 7 Phasen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
51 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
walsi
09.05.2019 08:50registriert Februar 2016
Eine Familie mit nur einem Einkommen unterhalb des Medianlohns, das sind 50% der Lohnempfänger. Kann sich also eine Wohnung in der Stadt nicht mehr leisten. Aktuell beträgt der Median 6'500.-- x 12 oder 6'000.-- x 13. Wenn man die Faustformel berücksichtigt, dass die Miete nicht mehr als 1/3 des Brutto Einkommens betragen soll. Liegt da nur noch St. Gallen drin. 10% der Lohnempfänger verdienen weniger als 4'313.-- x 12.

Das beinhaltet reichlich sozialen Zündstoff.
1123
Melden
Zum Kommentar
51
Identität der Todesopfer nach Busunglück noch unklar – laut EDA keine Schweizer

Nach dem schweren Busunglück auf der deutschen Autobahn 9 bei Leipzig ist die Identität der vier Todesopfer noch nicht geklärt. Laut dem eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sollen sich aber keine Schweizerinnen und Schweizer darunter befinden.

Zur Story