Quo vadis AC MIlan? Dies fragen sich derzeit die Tifosis der roten Teufel. Mit 30 (!) Punkten Rückstand auf Leader Juventus befindet sich der Mäilander Nobelclub auf dem elften Platz in der Serie A. Auch wenn man wie letztes Jahr eine Aufholserie an den Tag legen würde, zu den Champions League-Plätzen fehlen immer noch 20 Punkte. Wenn man sich diese Statistik zu Gemüte führt, ist der Niedergang keine Überraschung.
http://splashurl.com/m9aevbj (Wie der Marktwert des Milan-Kaders unter Allegri dahinschmolz)
Was man aus dieser Graphik herauslesen kann ist folgendes; Fakt ist einerseits, das der Marktwert des Kaders in den letzten Jahren dahingeschmolzen ist wie zurzeit ein Eisklotz an den Australien Open.
Kritiker des Milan-Trainers würden sagen,dass dies der schlechten Trainerarbeit unter Allegri geschuldet sei, indem er unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen also die Spieler 'wertloser' gemacht hat. Freunde des Livorners werden hingegen behaupten, dass a) in den Kader zu wenig investiert b) Stars abgeben und c) keine neuen Hochkaräter geholt wurden.
Wenn man sich die Kaderliste anschaut, sind im Gegensatz zu früher tatsächlich viele No-Names zu finden. Das Innenverteidiger-Duo Bonera/Zapata vom Spiel gegen Sassuolo (3-4 Niederlage), das von einem 19-jährigen Grünschnabel (4-fach Torschütze Domenico Berardi) aufgemischt wurde,hätte zu den Zeiten von Maldini und Nesta vielleicht noch gerade den Pausentee anrühren dürfen.
Vielleicht gelingt es den Neu-Zuzügen von Mittelfeldspieler Keisuke Honda (ZSKA Moskau) und Verteidiger Adil Rami (Valencia) die Mannschaft zu stabilisieren. Auch Rückkehrer und Messias Kakà war einer der wenigen Spieler, der annähernd Normalform erreichte. Trotzdem hat es Allegri die ganzen Jahre nie fertig gebracht, Konstanz ins Team reinzubringen. Auf Topleistungen folgten unerklärliche Niederlagen und talentierte Spieler erreichten selten Normalform. Als die Clubleitung bekannt gab, dass die Ära Allegri Milan im Sommer endet, war die öffentliche Anzählung perfekt.
Wie es mit diesem ruhigen Vertreter der Trainerzunft weitergehen wird, der immerhin zweimal italienischer Trainer des Jahres wurde, steht in den Sternen. Und was in Zukunft auch immer mit Milan geschehen mag: Clubeigner Silvio Berlusconi wird zusammen mit seiner Tochter Barbara den Geldhahn öffnen müssen, wenn sie Milan wieder an die europäische Spitze zurückbringen wollen.
Denn mit alternden Stars und Durchschnittsspielern geben sich die Fans nicht zufrieden. Schliesslich bietet sich ihnen mit dem Opernhaus «Scala» eine hervorragende Alternative, ihr wohlverdientes Geld aus dem Fenster zu werfen. Ausserdem weiss man da, wann das Gejammer und Gejaule einmal enden wird. Hoffen wir also, dass die AC Milan wieder nach den (Champions-League) Sternen greifen kann und in Zukunft nur (wieder) Jubelarien aus dem San Siro hören zu sein werden.