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«Wir müssen nicht unbedingt Favorit sein. Dafür kann man sich nichts kaufen»

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Robben vor Real gegen Bayern

«Wir müssen nicht unbedingt Favorit sein. Dafür kann man sich nichts kaufen»

Im zweiten Halbfinal-Hinspiel der Champions League kommt es in Madrid zum Kracher zwischen Real und Bayern München. Gelingt dem deutschen Rekordmeister der dritte Finaleinzug in Serie? Real will das mit aller Macht verhindern.
23.04.2014, 08:3023.04.2014, 10:16
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Wenn nicht geblufft wird, tritt Real Madrid heute Abend zum Halbfinal-Hinspiel im CL-Klassiker gegen Bayern München mit der teuersten Flügelzange der Welt an. Sowohl Ronaldo als auch Gareth Bale sollen gegen den Titelverteidiger auflaufen.

Noch gibt es keine offizielle Bestätigung, dass der portugiesische Weltfussballer am Mittwoch dabei ist. Doch dem lädierten linken Oberschenkel scheint es besser zu gehen, die aus dem März stammenden Probleme mit der Patellasehne im linken Knie sind ebenfalls überwunden.

Die teuerste Flügelzange der Welt trainierte am Dienstag.
Die teuerste Flügelzange der Welt trainierte am Dienstag.Bild: Reuters

Auch der Waliser Gareth Bale, der im September 2013 für eine Ablösesumme um 91 Millionen Euro von Tottenham zu Real wechselte, soll von seinem grippalen Effekt soweit wieder genesen sein, dass er das Abschlusstraining am Dienstag ohne sichtbare Probleme mitmachen konnte. Bale hatte vor einer Woche mit einem sagenhaften Sprint übers halbe Feld in der 85. Minute den 2:1-Siegestreffer der Königlichen im spanischen Cupfinal gegen den FC Barcelona erzielt, musste aber übers Wochenende krankheitshalber passen.

Der Titelgewinn gegen den Erzrivalen hat im Team von Carlo Ancelotti für neues Selbstvertrauen gesorgt. «Dieser Sieg kann unserer Moral einen enormen Schub geben», sagte Real-Präsident Florentino Pérez. Und es ist sicherlich auch kein Nachteil für die Königlichen, dass ihnen der spanische Verband ein spielfreies Osterwochenende schenkte und die angesetzte Begegnung mit Real Valladolid wegen der hohen Anzahl an Pflichtspielen auf den 7. Mai verlegte.

Bayerns Trainer Pep Guardiola wirkte ernst und konzentriert, als er sich den Weg durch den edlen Saal im Team-Hotel in Madrid bahnte. Vor dem erhofften magischen Halbfinal-Duell der Bayern bei Real Madrid mochte der Spanier bei der Rückkehr in sein Heimatland wenig in Erinnerungen schwelgen.

Voll und ganz war der 43-Jährige schon auf das Hinspiel der kniffligen Champions-League-Mission fokussiert. «Um hier ein gutes Ergebnis zu erzielen, müssen wir eine überragende Leistung zeigen», forderte der Bernabeu-Experte: Der langjährige Erfolgscoach des FC Barcelona hat im Fussball-Tempel der Königlichen noch nie verloren.

Pep Guardiola im Zwiegespräch mit Arjen Robben.
Pep Guardiola im Zwiegespräch mit Arjen Robben.Bild: EPA/EFE

Guardiola stellte vor über 50 Kameras und 150 Reportern keine Vergleiche mit der teils hitzigen Vergangenheit an. «Das war damals eine andere Mannschaft, ein anderer Verein», betonte er und sehnte sich regelrecht nach dem Kräftemessen der Superstars. «Natürlich hoffe ich, dass Cristiano Ronaldo spielen wird. Es sollen die besten Spieler in einem Halbfinal spielen.»

«Natürlich hoffe ich, dass Cristiano Ronaldo spielen wird. Es sollen die besten Spieler in einem Halbfinal spielen.»
Pep GuardiolaTrainer Bayern München

Auf dem Weg zum Final-Hattrick und der historischen Titelverteidigung braucht der Klub-Weltmeister ganz viel «Leidenschaft und Herz», wie Philipp Lahm erklärte. Und mit dem Selbstvertrauen eines Champions-League-Siegers peilt der Captain der Bayern mehr als ein Remis an. «Wir sind da, um auch in Madrid zu gewinnen.» Allerdings: In der Fussball-Festung Bernabeu hat Real seit 17 Königsklassen-Heimspielen nicht mehr verloren.

Für Arjen Robben, von 2007 bis 2009 in Diensten des spanischen Rekordmeisters, ist Bayern nach den durchzogenen Auftritten in der Bundesliga in den vergangenen Wochen jedenfalls «kein Favorit mehr. Wir müssen auch nicht unbedingt Favorit sein. Dafür kann man sich nichts kaufen.» Am Ende sei es einzig wichtig, dass man weiterkomme, ergänzte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge.

Auch Bayerns Flügelzange kann sich sehen lassen.
Auch Bayerns Flügelzange kann sich sehen lassen.Bild: Reuters

Am Finalort Lissabon hatte er fünf Tage vor der Reise nach Spanien zusammen mit dem verletzten Schweizer Internationalen Xherdan Shaqiri die Champions-League-Trophäe abliefern müssen. «Ich habe in Portugal gedacht, es wäre schön, wenn wir den Pott wieder mitnehmen können. Aber dazu müssen wir die zwei Spiele gegen Real überstehen», warnte Rummenigge eine Woche vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag in der Münchner Arena.

Ohne Shaqiri und Thiago, mit Neuer

Der zuletzt angeschlagene Manuel Neuer wird wieder im Tor des alten und neuen deutschen Meisters stehen. «Ich bin wieder fit», erklärte er nach auskurierter Wadenblessur. Im eleganten Anzug-Look stand der Nationalkeeper entspannt am Flughafen, posierte für Fotos, plauderte locker und zeige Humor. Auf die Frage eines Reporters, welches sein Wunschspieler bei Real für die Bayern sei, antwortete Neuer spontan: «Iker Casillas» – das ist der Torhüter der Königlichen und der spanischen Nationalmannschaft.

Neben Xherdan Shaqiri (Muskelfaserriss) und Thiago werden die Bayern auch auf Daniel van Buyten verzichten müssen. Der belgische Abwehrrecke ist wegen der bevorstehenden Geburt seines dritten Kindes frühzeitig vom Champions-League-Trip aus Madrid zurück nach München geflogen. (pre/si)

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