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Als «Toreinfädler» («Tagesspiegel»), «König auf Raten» («Berliner Kurier») und «fleissiger Spitzbube» («Berliner Zeitung») wurde Valentin Stocker im Frühjahr gefeiert. Mit seinen zwei Torvorlagen gegen Schalke 04 (2:2) oder dem Führungstreffer gegen Paderborn (2:0) führte der 26-Jährige die Hertha zum Klassenerhalt. Und nach seinem Geniestreich (Video unten) zum späten Ausgleich gegen Hannover (1:1) machte ihn die BZ sogar zum «Tor-Turner».
Alles Schnee von gestern. So schön die Rückrunde 2014/15 für Stocker endete, so beschwerlich beginnt sie heuer. «Vali hat uns gerettet», sagt Trainer Pal Dardai. «In diesem Jahr läuft es aber etwas unglücklich für ihn».
Ganz anders für die Hertha selbst, die überraschend auf dem dritten Tabellenplatz liegt. Zuletzt trotzten die Hauptstädter Dortmund ein 0:0 ab. Erstmals in dieser Saison blieb der schwungvollen BVB-Offensive ein Torerfolg verwehrt.
Das passierte jedoch ohne Stocker. Stammplatz und Leichtigkeit hat er verloren. Im Wintertrainingslager in Belek konnte er sich nicht nachhaltig empfehlen. Auf seiner Position verpflichteten die Berliner in der Winterpause mit Sinan Kurt ausserdem einen deutschen Junioren-Nationalspieler – von Bayern München.
Fakt ist: Seit November und neun Bundesliga-Spielen stand Stocker gerade einmal 32 Minuten auf dem Platz. November war es auch, als der 33-fache Nationalspieler Interna zum angeblichen «Balkangraben» in der Nati an die Medien herangetragen haben soll.
Stocker distanzierte sich damals zwar sofort von den Vorwürfen, hielt sich mit eigenen Äusserungen aber ebenso zurück. «Mich hat das extrem verletzt», sagt Stocker nun gegenüber der «Morgenpost» und stellt klar:
Ob sich die Spannungen in der Nationalmannschaft nun auf dem Platz auswirken, weiss höchstens Stocker selber. Zweifel daran, dass er bald wieder für sportliche Schlagzeilen sorgt, hegt der ehemalige FCB-Spieler jedenfalls keine: «Wenn man einmal in den Himmel gelobt wurde und dann auch richtig auf die Fresse gekriegt hat, relativiert sich vieles.»
Gut möglich, dass bald wieder Himmel dran ist. Zumindest das Vertrauen des Trainers ist nach wie vor da. «Wir planen mit Vali, er ist ein guter Junge», sagt Dardai.