Ein Satz fällt immer wieder, egal welcher Schweizer vor den Mikrofonen steht: «Ein weiterer Schritt ist gemacht, morgen folgt der nächste.» Das zeigt, mit welchem Selbstverständnis die Mannschaft von Patrick Fischer an die WM und dann von Herning nach Stockholm gereist ist. Sie will nach Silber 2013, 2018 und 2024 nicht nur einfach die nächste Medaille. Sie will WM-Gold.
Die Schweizer haben Selbstvertrauen, aber auch genügend Ehrlichkeit, um Mängel zu thematisieren. Nationaltrainer Fischer sagt nach der 7:0-Gala im Halbfinal gegen Dänemark: «Wir hatten zu Beginn zwei, drei Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren. Das 1:0 hat uns befreit.» Danach seien die Pucks vorne einfach weiter reingefallen.
Was Fischer besonders gut gefallen hat: «Wie wenig wir hinten zugelassen haben. Bis zur letzten Sekunde spielten wir konzentriert.» Damit hat die Nati ihrem Schlussmann einen Rekord ermöglicht. Mit seinem 12. Shutout an einer Eishockey-WM egalisierte Leonardo Genoni den Rekord des Tschechen Jirí Holecek, was den 37-Jährigen allerdings nicht gross kümmerte: «Es ist schön, aber ich spiele nicht für persönliche Rekorde.»
Vielmehr lobte der Goalie die Arbeit seiner Vorderleute. Diese hätten ein unglaubliches Spiel durchgezogen, betonte Genoni. Und auch er erwähnt: «Ein Schritt ist gemacht, jetzt folgt noch ein weiterer.» Der EVZ-Goalie weiss auch, was der bisherige Schlüssel zu den Schweizer Erfolgen war: «Wir geben den Gegnern wenig Zeit, das ist genau das, was du machen musst auf diesem Level.»
Stürmer Ken Jäger spricht mit Blick auf den Final von «einer riesigen Vorfreude». Und natürlich betont auch er: «Dieses Jahr wollen wir den Titel holen.» Was Trainer Fischer optimistisch stimmt, ist, dass er aufgrund der deutlichen Resultate in Viertel- und Halbfinal seine besten Spieler schon etwas entlasten konnte. «Wir haben nicht zu viel Energie verbraucht und sind ausgeruhter als bei anderen WM-Finals. Wir haben morgen eine gute Chance», ist sich der Zuger sicher.
Besonders speziell wird das Spiel für Andres Ambühl: Der 41-jährige Davoser verabschiedet sich mit dem WM-Final von der aktiven Hockey-Bühne. «Ich wollte alles so lang wie möglich auskosten und jetzt sind wir dort, wo wir hinkommen wollten», sagt der WM-Rekordspieler.
Klar ist, dass die Gegenwehr am Sonntagabend eine andere sein wird, als noch gegen Österreich und Dänemark. Ambühl betont: «Wir müssen schauen, dass wir von Beginn weg bereits sind und es über 60 Minuten durchziehen, wie wir das bislang gemacht haben.» Und wenn die lange Hockey-Karriere von Andres Ambühl tatsächlich mit einer WM-Goldmedaille zu Ende gehen würde? «Dann wäre das Happy End perfekt.»
Die 🇨🇭 Nati ist auf einer Mission.
Sie blieben nüchtern nach dem Sieg. Man merkte, ihr Weg ist noch nicht zu Ende.
Mittlerweile wissen sie, was bisher noch gefehlt hat.
Macht diesen letzen Schritt und holt euch endlich diesen verdammten Kübel.
Hopp Schwiz🇨🇭