Was für ein Zufall: 365 Tage hat das Jahr und exakt 365 Spieler sind bisher diese Saison in der National League eingesetzt worden. Es ist nicht immer einfach, die 50 besten Tage des Jahres zu benennen und erst recht ist es nicht leicht, die 50 besten Spieler der laufenden Saison zu küren.
Im richtigen Leben wäre es am leichtesten, einfach dem Kalender zu folgen und die Sonntage zu wählen. Im Eishockeyführt uns der Weg des geringsten Widerstands zu den Statistiken. Aber diese Zahlen sagen nicht immer die letzte Wahrheit. Sie erzählen uns keine Geschichten. Sie berücksichtigen nicht, welchen Einfluss ein Spieler auf sein Team hat, unter welchen Umständen einer seine Leistung erbringt und erst recht nicht, ob einer nun weit mehr leistet als er eigentlich von seinem Talent her dazu in der Lage wäre. Kurzum: Statistiken sind blutleer und langweilig.
Der Chronist erhebt nicht den Anspruch, die 50 Besten zu kennen. Da sei Gott vor. Eigentlich ist es ja gar nicht möglich, eine objektive Rangliste zu erstellen, die dem wahren Leistungsvermögen gerecht wird. Wir könnten 100 Experten einladen und hätten nach einem Seminar von 100 Tagen keine Einigkeit, wer nun die 50 Besten sind. Was ist die Liste dann? Es ist eine rein subjektive, ungerechte und ein bisschen provokative Liste. Kurzum: Ein Beitrag zur Unterhaltung. Eishockey ist ja ein Teil unserer Unterhaltungsindustrie.
Wir zeigen die Top 50 der besten Spieler der ersten Qualifikationshälfte 2021/22 in einer fünfteiligen Serie. Hier der dritte Teil:
Er hat die maximale Herausforderung gewählt: Als Star aus einem Vertrag in Ambri aussteigen und zum Meisterteam wechseln. Er ist auf dem besten Weg auch in Zug ein Leitwolf zu werden: am meisten Eiszeit von allen Schweizer Spielern in Zug.
Er behauptet sich vor zwei ausländischen Verteidigern als punktbester Abwehrspieler. Ligaweit hat nur Ramon Untersander in der Verteidiger-Skorerliste mehr Punkte. Inzwischen kann er auch defensiv. Der beste Schweizer Spieler der Liga ohne WM-Aufgebot.
Ein NHL-Veteran (mehr als 500 Partien) müsste doch produktiver sein (3 Tore 8 Assists/32 Partien). Das mag stimmen. Aber die Statistik zeigt nicht seinen immensen Wert als Leader, überdurchschnittlicher Powerplay-General und solider Defensivsoldat.
31 Punkte in 34 Spielen bis zur Weihnachtspause. Ein Punkt fehlt ihm noch, dann hat er das Total aus der enttäuschenden, letzten Saison egalisiert. Sag mir, wie Rajala spielt und ich sage dir, wie es um Biel steht.
Einer der schnellsten Spieler der Liga und auf dem Weg, seinen letztjährigen Rekord (48 Punkte) zu übertreffen. Es ist also möglich, übers Eis zu fliegen, ohne die Schwalbe zu machen.
Vor einem Jahr in unserer Aufstellung die Nummer 1. Warum jetzt nicht weiter oben? Ganz einfach: Er ist so cool, dass es fast selbstverständlich wirkt, dass er der immensen Belastung einer Nummer 1 in Bern standhält. Der reflexschnellste Blocker der Liga, aber selbst er konnte den SCB (noch) nicht in die Spitzengruppe zurückbringen.
Seine neunte Saison in der National League. Mag sein, dass er nicht mehr so schnell ist, wie in seinen besten Tagen. Aber der smarte Offensivverteidiger ist erneut der drittproduktivste der Liga. Ein Teamleader und es hat einen Grund, warum ihn die SCRJ Lakers für nächste Saison verpflichtet haben.
Ruhig und konstant gibt er Gottéron eine Chance, jedes Spiel zu gewinnen. Aber der zweifache WM-Silberheld ist wahrscheinlich mit Abstand der weltbeste Torhüter, der noch nie als Nummer 1 eine Playoff-Serie gewonnen hat.
Er ist noch besser als vor seinem kurzen Abstecher in die KHL 2020/21. Teuflisch schnell und beweglich, einer der elegantesten Läufer und Skorer. Wer hätte gedacht, dass er im Schatten eines Teamkollegen stehen würde (Jesper Olofsson)?
Die beste Plus-Minus-Bilanz aller NL-Verteidiger. Der technisch beste Defensiv-Verteidiger der Liga hat eine erstaunliche Offensiv-Wirkung (13 Punkte). Ein Verteidigungsminister für ein Meisterteam.
Der war gut. 😂😂 Dabei kann Killian durchaus auch Eishockey spielen. Er hat eine enorme Entwicklung zum Guten gemacht.
Wüthrich neu etwa da wo er hingehört, dafür Pesonen nicht mal Top20.
ich bin jetzt auch kein Fan der reinen Statistik mit vergleich der angeblich eventuellen Chancen, aber gerade Defensivverteidiger anhand der punkte zu messen ist doch eher ... 1980er