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Immer wieder verändern Königstransfers das Kräfteverhältnis der Liga. Das war so beim Transfer von Renato Tosio von Chur nach Bern (1986), das war aber auch so beim Wechsel von Christian Dubé von Lugano nach Bern (2002), beim Transfer Andres Ambühls von den ZSC Lions zurück zum HC Davos, beim Wechsel von Tobias Stephan von Genf nach Zug oder bei der Rückkehr von Martin Plüss in die Schweiz zum SCB.
Aber der Transfer von Leonardo Genoni hat eine andere, grössere Dimension. Ein Spieler, der nicht ersetzt werden kann, verlässt den Meister und wechselt zu einer Mannschaft, die alles daran setzt, wieder Meister zu werden.
Chur spielte damals, als Tosio ging, im Spitzenhockey keine Rolle. Lugano konnte Christian Dubé ebenso ersetzen wie die ZSC Lions Andres Ambühl. Und Martin Plüss kam aus dem Ausland (Schweden) und wechselte halt nach Bern und nicht nach Kloten oder zum ZSC. Servette hat sich zwar vom Abgang von Tobias Stephan nach wie vor nicht erholt – aber ein Meisterkandidat waren die Genfer auch mit Tobias Stephan nicht. Oder anders gesagt: Diese Transfers machten einen Titelkandidaten stärker – aber sie schwächsten nicht einen anderen Titanen. Nach dem Genoni-Transfer wird die Hockey-Landkarte neu gezeichnet.
Aber ohne Leonardo Genoni wird der HCD, wahrlich ein Titan, vorerst kein Titelkandidat mehr sein. Ja, die Davoser müssen um ihre Position als Spitzenteam bangen. Die alles entscheidende Frage wird sein, ob es gelingt, einen gleichwertigen Torhüter zu finden. Bereits zweimal hat Arno Del Curto einen Meistergoalie ersetzt: Lars Weibel durch Jonas Hiller und Jonas Hiller durch Leonardo Genoni und Reto Berra.
Aber aktuell gibt es auf dem Markt keinen Jonas Hiller, keinen Leonardo Genoni und keinen Reto Berra. Und wir haben auch keine ganz grossen Torhütertalente, die bereits im Laufe der nächsten Saison zu Meistergoalies reifen könnten wie damals Leonardo Genoni und Reto Berra. Am ehesten noch ist eine Rückkehr von Reto Berra aus Nordamerika zumindest theoretisch denkbar. Aber selbst in diesem Falle wäre das Problem nicht gelöst: Auch Kloten und Biel suchen einen grossen Torhüter.
Die Liga ist ausgeglichen wie nie zuvor. Ein Torhüter kann eine Meisterschaft entscheiden. So wie Leonardo Genoni im letzten Frühjahr. Der HCD wurde auch Meister, weil er den besseren Torhüter als der SC Bern und die ZSC Lions hatte.
SCB-Sportchef Sven Leuenberger hat seit seinem Amtsantritt im Sommer 2006 nicht alles richtig gemacht. Weil ein Sportchef in diesem unberechenbaren Geschäft gar nie alles richtig machen kann. Aber er hat jetzt nach Martin Plüss und Eric Blum mit Leonardo Genoni bereits den dritten Königstransfer orchestriert. Er hat diesen Transfer beharrlich, diskret und zum richtigen Zeitpunkt eingefädelt. Das zählt mehr als jeder Lottertransfer. Was interessieren die Randeggers und Wellingers wenn es einem Sportchef gelingt, dem HCD Leonardo Genoni auszuspannen. Jeder Sportchef macht Lottertransfers. Aber nicht jeder Sportchef macht Königstransfers.
Ja, warum hat eigentlich Lugano, ein Hockeyunternehmen mit unbegrenzten finanziellen Mitteln, seit 2006 nie mehr einen Königstransfer gemacht? Präsidentin Vicky Mantegazza sollte jetzt mit ihrem Sportchef Roland Habisreutinger ein ernsthaftes Wort reden.
Wir müssen aber die Kirche im Dorf lassen. Genoni hatte letzte Saison diskussionslos einen grossen Anteil am Meistertitel des HCDs, jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass er die beiden Saisons vorher eher besserer Durchschnitt war. Es wird sich erst zeigen müssen, welchen Leonardo wir in Bern sehen werden.
Zu Lugano, wurde nicht genau vom selbigen Kolumnisten noch letzte Saison die Verpflichtung von Damien Brunner als "Königstransfer" beschrieben? Was ist zwischenzeitlich passiert?
ein sog schlüsselspieler beim HCD - schlägt bei einem neuen team in anderem umfeld nicht zwingend ein, die leistungskurven fielen teilw ins bodenlose.
schauen wir mal, wie sich genoni in bern entwickelt...
und das 'geheimrezept', also derjenige der diese rohdiamanten ganz fein schritt-fuer-schritt schleifft, sodass diese spektralfarben im lichte der gezeigten erfolge glänzen und die kriegskassen anderer clubs (meist NHL) aufhorchen lässt, heisst MARCEL KULL, seit jahren DER goalitrainer in davos.
... und ihm gefällts nach wie vor guat, doba in dr gsunda bergluft - #wennwaischwasimain