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175 Minuten lang kassieren die Albaner gegen die Schweiz und gegen Frankreich keine Tore. Das sind fast zwei Spiele. Aber weil man gegen die Schweiz schon nach 5 Minuten 0:1 zurück liegt und weil man gegen Frankreich in der 90. Minute einen Treffer kassiert, steht in der Tabelle halt bloss:
4. Albanien: 2 Spiele, 0 Siege, 0 Tore.
So ist der Sport und der kann manchmal richtig brutal sein. Nicht, dass Albanien zwei Mal chancenlos ist. Im Gegenteil. Ohne die Weltklasse-Parade von Yann Sommer gegen Shkelzen Gashi holen die Skipetaren gegen die Schweiz ein Unentschieden. Gegen Frankreich sieht es nach aufopferungsvollem Kampf nach diesem ersten Turnier-Punkt der Geschichte aus. Bis der EM-Gastgeber mit dem Schlusspfiff doch noch trifft.
Die beiden vermeidbaren Niederlagen täuschen aber nicht darüber hinweg, wo Albaniens Platz in der Hierarchie der 24 EM-Teilnehmer ist: Im hinteren Teil des Feldes. Wer erstmals überhaupt an einem grossen Turnier dabei ist, der gehört fast zwangsläufig zu den Teams, für die schon ein Sieg in der Gruppenphase ein kleiner Titel ist.
Leidenschaft, Einsatz und Kampfkraft sollen dem Underdog dabei helfen, die technischen und spielerischen Schwächen wettzumachen. Dass dieser Plan aufgehen kann, haben andere «Kleine» an dieser EM schon gezeigt. Ungarn verteidigte knüppelhart aber fair gegen Österreich und schlug den vor Zuversicht strotzenden Nachbarn dank zwei blitzsauberen Kontertoren. Die Isländer eroberten die Herzen der Fans mit einem leidenschaftlichen Auftritt gegen Portugal, wo sie Ronaldo und Co. ein 1:1 abrangen. Generell fällt auf, dass an dieser EM kein Team abfällt.
Hätte Albanien das 0:0 gegen Frankreich über die Zeit gerettet, die Schulterklopfer wären den Spielern sicher gewesen. So aber bleiben ihnen bloss die Aufmunterungen, gut gekämpft zu haben. Und den Anhängern bleibt die Zuversicht, dass es im dritten und vielleicht letzten EM-Auftritt gegen Rumänien wenigstens noch mit dem ersten Tor klappt. Und wer weiss – unter Umständen könnten drei Punkte sogar für die Achtelfinals reichen.
«Wir werden wieder aufstehen, das haben wir schon mehrmals gezeigt», kündigte Verteidiger Mergim Mavraj unmittelbar nach dem bitteren 0:2 gegen Frankreich an. Wer die Albaner in ihren ersten beiden Spielen gesehen hat, der hat keinen Zweifel an dieser Aussage.