Zum fünften Mal in Serie gewinnen die Königlichen 1960 den Europapokal der Landesmeister. Auf die Saison 59/60 stiess mit Ferenc Puskas ein weiterer Superstar zu Real Madrid. Beim 7:3-Finalsieg vor 135'000 Zuschauern im Hampden Park in Glasgow über Eintracht Frankfurt erzielt er vier Tore, die anderen drei Treffer markiert die argentinische Legende Alfredo Di Stéfano.
Die grosse Ajax-Zeit beginnt bereits 1966, wo das Team in fünf Jahren vier Mal Meister wird und zwei Mal den Pokal gewinnt. Die grosse Krönung folgt 1971 mit dem ersten Titel im Europapokal der Landesmeister. Der Star ist – und das obwohl Johan Cruyff zum Team gehört – allerdings der Trainer.
Rinus Michels bringt den holländischen Fussball von der Bedeutungslosigkeit zurück an die Spitze. Er revolutioniert mit Ajax den Fussball, sein sehr offensives und flexibles Spielsystem wird als «Voetbal Totaal», als totaler Fussball, in die Geschichte eingehen. Rinus Michel wechselt zu Barcelona – Ajax gewinnt auch ohne ihn 1972 und 1973 erneut den Europapokal der Landesmeister.
Sepp Maier, Paul Breitner, Franz Beckenbauer, Uli Hoeness und Gerd Müller bilden das Gerüst, welches nicht nur Bayern München zum Europapokalsieger macht, sondern zwei Monate später Westdeutschland auch zum Weltmeistertitel führt.
Im Europapokal-Finale 1974 entsteht der auch heute noch oft zitierte Fussballmythos des «Bayern-Dusels». Luis Aragonés (führte Spanien 2008 als Trainer zum EM-Titel) schiesst Atlético Madrid nach 114 Minuten in der Verlängerung in Führung, in der 120. Minute gleicht Bayern durch Georg Schwarzenbeck noch aus. Weil es noch kein Elfmeterschiessen gibt, kommt es zum Wiederholungsspiel, welches die Bayern dank je zwei Toren von Hoeness und Müller mit 4:0 gewinnen.
Die Schlüsselfiguren des italienischen Weltmeistertitels von 1982 spielen fast ausschliesslich bei Juventus. Der beim Titel 40-jährige Dino Zoff genauso wie die beiden Verteidigungs-Strategen Claudio Gentile und Gaetano Scirea. Dazu Mittelfeld-Motor Marco Tardelli und im Sturm Torschützenkönig Paolo Rossi.
Durch die Wechsel des Franzosen Michel Platini (der von 1983–1985 Europas Fussballer des Jahres wird) und des polnischen Star-Stürmers Zbigniew Boniek auf die neue Saison hin wird Juventus unter Trainer Giovanni Trapattoni zur Macht. Das wichtigste Spiel der Saison geht aber verloren. Im Final des Europapokals der Landesmeister unterliegt die alte Dame dem Hamburger SV durch ein Tor von Felix Magath. Den Titel holt Juventus zwei Jahre später, was aber von der Heysel-Tragödie in Brüssel überstrahlt wird.
Eine italienische Defensive gepaart mit holländischem Offensivdrang – entstanden ist Ende der 80er-Jahre ein unter Arrigo Sacchi trainiertes europäisches Schwergewicht. Das Finale gegen Steaua Bukarest 1989 wird zur grossen Show – Milan siegt gleich 4:0. Die beiden Star-Stürmer Marco van Basten und Ruud Gullit treffen doppelt, während die Verteidigung um Paolo Maldini, Franco Baresi und Alessandro Costacurta einmal mehr die Null hält.
Anfangs der 90er-Jahre stellt Olympique Marseille eine der besten Mannschaften der Welt. Als Krönung gewinnen die Franzosen mit den Offensiv-Stars Alen Boksic, Rudi Völler und Abédi Pelé sowie den späteren Weltmeistern Didier Deschamps, Marcel Desailly und Fabien Barthez die erstmalige Austragung der Champions League.
Besonders schön war der Finalsieg gegen Milan, weil der Landesmeister-Torschützenkönig der vergangenen drei Jahre, Jean-Pierre Papin, im Sommer zuvor von Marseille zu den Mailändern wechselte. Nach dem Triumph folgte allerdings der tiefe Fall, wegen eines Bestechungsskandals wurde Marseille in der kommenden Saison für alle europäischen Wettbewerbe gesperrt.
Ajax Amsterdam galt lange als Verein mit der besten Jugendförderung der Welt. Die grössten Früchte können sie daraus tragen, als sie 1995 unter Louis van Gaal als bisher einziger holländischer Verein die Champions League gewinnen. Dabei steht der Star des Finals nicht mal in der Startelf. Der eingewechselte Patrick Kluivert erzielt das Siegtor kurz vor Spielende.
«The class of '92» und ihr grösster Erfolg. David Beckham, Nicky Butt, Ryan Giggs, Gary Neville, Phil Neville und Paul Scholes. Alle kamen sie 1992 unter Sir Alex Ferguson in die erste Mannschaft von Manchester United. Einige Jahre später holen sie im denkwürdigsten Champions-League-Finale der Geschichte den grossen Titel – und dies obwohl Captain Roy Keane und Paul Scholes im Endspiel fehlen.
Es ist die Milan-Mannschaft, die wohl die bitterste Erfahrung der Vereinsgeschichte machte. Im Champions-League-Final führt das Team von Carlo Ancelotti gegen Liverpool zur Halbzeit 3:0. Die «Reds» gleichen die Partie in sechs Minuten aus und gewinnen am Ende im Penaltyschiessen. Auch in der Serie A reichte es Milan nur zu Rang 2 hinter Juventus. Und trotzdem war es eine der besten Mannschaften der Fussball-Geschichte. Zwei Jahre später holen sie praktisch unverändert doch noch die Champions League – der Erfolg ist gleich doppelt schön, denn der Finalgegner heisst erneut Liverpool.
Der FC Barcelona gewinnt unter Pep Guardiola das «Triple». Der Triumph in der Champions League ist auch dem 21-jährigen Lionel Messi zu verdanken, der auf dem Weg zum Titel 9 Tore erzielt und so bester Torschütze des Turniers wird. Unterstützt wird er im Sturm von Samuel Eto'o und Thierry Henry, im Mittelfeld setzt das Trio aus Xavi, Andrés Iniesta und Sergio Busquets neue Massstäbe. Die ganze Welt bewundert zu jener Zeit Barças gefürchtetes Kurzpassspiel, das Tiki-Taka.
Real Madrid dominiert unter Zinédine Zidane die Champions League und gewinnt den Wettbewerb gleich drei Mal in Serie. Das Team verändert sich dabei kaum – bloss 13 verschiedene Spieler stehen während der drei Erfolge in der Final-Startaufstellung. Für den Unterschied sorgt meist Cristiano Ronaldo, der in den drei Kampagnen jeweils Torschützenkönig wird und in den drei Jahren in der Champions League 43 Tore erzielt.
Als «beste brasilianische Mannschaft der Geschichte» wird das Team von 1970 sogar noch heute bezeichnet. Dabei hätte die WM in Mexiko beinahe ohne Superstar Pelé stattgefunden. Vor der WM spielte dieser unter Trainer João Saldanha keine Rolle mehr, wurde öffentlich als zu alt und dick bezeichnet. Es wurde ihm gar eine Sehschwäche nachgesagt. Pelé wurde fast zwei Jahre nicht mehr für die «Seleção» aufgeboten, doch die brasilianische Regierung machte Druck, Pelé für die WM zurück ins Kader zu berufen. Saldanha schmiss beleidigt hin, Mário Zagallo übernahm und machte den 29-jährigen Pelé wieder zum Schlüsselspieler.
Angeführt von Pelé holt Brasilien dann seinen dritten Weltmeister-Titel – es ist auch der dritte für Pelé, der schon 1958 mit 17 Jahren und 1962 mit 21 dabei war. Während Pelé eher vom Mittelfeld aus agierte, wurde die Offensive durch Superstars wie Jairzinho (7 Turniertreffer), Tostão, Gérson und Roberto Rivelino ergänzt. Die Gegner waren chancenlos, im Schnitt schossen die Südamerikaner über 3 Tore pro Spiel und im Finale hatte Italien beim 4:1 keine Chance.
1994 verpasste Frankreich die WM noch, vier Jahre später sind sie plötzlich Weltmeister. Angeführt vom überragenden Zinédine Zidane, der im Finale gegen Brasilien (3:0) zwei Tore erzielt, spielt sich die «Equipe Tricolore» zum Titel. Noch keine grosse Rolle spielen die späteren Weltklasse-Spieler Patrick Vieira (damals 22) sowie Thierry Henry und David Trezeguet (damals 20), die bloss als Joker eingesetzt werden.
Was war das für eine Schock-Nachricht für die Brasilianer. Einen Tag vor dem ersten WM-Spiel verletzt sich Kapitän Emerson – weil er sich im Training ins Tor stellt und sich dabei die Schulter ausrenkt.
Doch die Brasilianer sind auch ohne ihren Spielführer nicht zu stoppen – vor allem die Offensive. 15 Treffer erzielt das überragende Sturm-Trio bestehend aus Ronaldo (8 Tore), Rivaldo (5) und Ronaldinho (2) an dieser WM-Endrunde. Es beeindruckt vor allem auch die Breite des gesamten Kaders – Spieler wie Denílson oder Kaká kamen nur als Einwechselspieler zu Einsätzen.
Es war der letzte Titel unter Spaniens Fussball-Herrschaft mit der Nationalmannschaft. 2008 gab es an der EM endlich den ersten grossen Titel für die «Furia Roja» seit 1964. 2010 folgte der erste Weltmeister-Titel, 2012 gewannen die Spanier nochmals die EM. Während sie beim WM-Titel 2010 noch gegen die Schweiz verloren und ab der K.-o.-Phase minimalistisch mit vier 1:0-Siegen den Titel holten, konnten sie 2012 nochmals richtig überzeugen. Im Finale wurde Italien gleich mit 4:0 vom Feld gefegt. Ironischerweise wurde mit Fernando Torres ein Spieler Torschützenkönig, der meist nur eingewechselt wurde.
Haben wir eine Mannschaft vergessen? Bestimmt! Schreib in die Kommentare, welches für dich das beste Team der Fussball-Geschichte ist.
Henry, Bergkamp, Pires, Ljungberg, Vieira, Campbell, Cole etc.
Ganze PL-Saison ungeschlagen - hat ausser ihnen nur Preston vor einem Jahrhundert geschafft. Der Grund, dass sie international nichts erreichten, lag auch daran, dass Bergkamp an Flugangst litt und kaum an Auswärtsspielen teilnahm.