
Sag das doch deinen Freunden!
Beinahe schwerelos tänzelt Paul Pogba durch Europas Fussballstadien. Mit grösster Leichtigkeit lässt er seine Gegner aussteigen, er spielt Pässe, wie kein anderer und trifft aus den unmöglichsten Positionen Barcelona, Real, Bayern: mit praktisch jedem Topklub wurde der Franzose schon in Verbindung gebracht.
Ärgern dürfte dies vor allem Manchester United. Die Engländer gaben den damals 19-Jährigen im Sommer 2012 ablösefrei an Juventus Turin ab. Mittlerweile liegt sein Marktwert bei 55 Millionen Euro. Der tatsächliche Verkaufspreis dürfte noch einmal deutlich höher sein.
Aber Paul ist nicht der einzige Pogba, der es zum Fussballprofi gebracht hat. Auch seine beiden älteren Brüder Florentin und Mathias verdienen ihr Geld damit, einem Ball hinterher zu jagen. Allerdings sind die 25-jährigen Zwillinge weit weniger talentiert als der «kleine» Paul. So kommt es also, dass es die Basler heute in der Europa League tatsächlich mit einem Pogba zu tun bekommen. Florentin verteidigt seit Sommer 2013 für Saint-Etienne.
Für Pogba wir der morgige Tag sicher ein spezieller. Noch nie stand er einem K.o.-Spiel eines internationalen Wettbewerbs auf dem Platz. Auch für seinen Verein, den französischen Rekordmeister, ist das schon sechs Jahre her. Florentin hat allerdings einen grösseren Traum: Einmal im Leben möchte er gleichzeitig mit seinen beiden Brüdern auf dem Platz stehen.
«Wir sprechen manchmal darüber. Es ist unser Traum, aber wir wissen dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass es in nächster Zeit passiert. Das ist etwas, was wir im Hinterkopf behalten. Vorerst sind wir alle auf die Entwicklung der eigenen Karriere konzentriert. Wenn wir eines Tages alle gemeinsam spielen, zum Beispiel an der Weltmeisterschaft, würde uns das glücklicher machen, als wir es je zuvor waren», schwärmt Florentin.
Ein Duell ist zwar theoretisch möglich, aber eher unwahrscheinlich. Zu gross ist der Niveau-Unterschied zwischen Pauls Juventus und Florentins Saint-Etienne. Auch eine Begegnung mit dem dritten Bruder Mathias scheint nicht sehr wahrscheinlich. Dieser stürmt in der höchsten schottischen Liga bei Partick Thistle.
Bleibt also eine Begegnung der Nationalmannschaften. Während Paul mit Frankreich bereits die WM in Brasilien bestritt, laufen seine beiden Brüder für Guinea auf. Damit es zu einer Direktbegegnung kommt, müssten sich Mathias und Florentin mit ihrem Heimatland ebenfalls für eine Weltmeisterschaft qualifizieren.
Ein Duell an der Endrunde in Russland liegt im Bereich des Möglichen. Guinea, das sich noch nie für eine Weltmeisterschaft qualifiziert hat, hat zwei von drei Ausscheidungsrunden überstanden. Der Traum der Pogba-Brothers geht somit weiter.