Schock und Glück zugleich für Ricky van Wolfswinkel. Beim 30-jährigen Stürmer des FC Basel ist bei Kopf-Untersuchungen ein Aneurysma entdeckt worden. Er fällt deshalb mindestens ein halbes Jahr lang aus. Glück ist dies insofern, als dass das Problem ein Zufallsbefund war, nachdem sich van Wolfswinkel eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
«Ich bin sehr dankbar, dass das Aneurysma im Hirn entdeckt wurde», sagt der Angreifer in einer Videobotschaft. «Normalerweise entdeckt man sowas zu spät, wenn es bereits gerissen ist oder andere Schäden angerichtet hat.»
Ein Aneurysma ist eine massiv erweiterte Arterie. Am häufigsten kommt es an der Bauchaorta vor. Das Risiko für lebensbedrohliche Folgen ist besonders hoch, wenn ein Aneurysma im Gehirn oder in herznahen Blutgefässen reisst und so zu inneren Blutungen führt.
Besonders heimtückisch ist, dass ein Aneurysma in vielen Fällen keinerlei Symptome verursacht. Auch bei Ricky van Wolfswinkel war dies der Fall. Er weiss nicht, wie lange er schon damit lebt. «Klar ist, dass es nicht vom Schlag ist, den ich im Spiel gegen LASK erlitten habe», so der Holländer. Nach diesem Schlag im Champions-League-Qualifikationsspiel des FCB wurde das Aneurysma bei Untersuchungen entdeckt.
Van Wolfswinkel wird nun in den kommenden Tagen in Basel operiert. «Im Moment können wir das Datum meiner Rückkehr nicht bestimmen», schildert van Wolfswinkel. Er fällt mindestens ein halbes Jahr lang aus, je nach Heilungsverlauf könnte die Pause aber auch ein ganzes Jahr betragen. Die «Basler Zeitung» schreibt gar davon, dass das Karriereende drohe.
Für den FC Basel kommt der Ausfall zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Erst vor wenigen Tagen hatte der Vizemeister mit Albian Ajeti seinen Toptorschützen der vergangenen zwei Saisons an West Ham United verkauft. Nun hat Marcel Koller noch vier Stürmer in seinem Kader: Kemal Ademi (23), der auf diese Saison hin von Xamax zum FCB stiess, Afimico Pululu (20) und die 18-jährigen Julian Vonmoos und Tician Tushi. Gut möglich, dass Basel sich deshalb nochmals verstärkt, bis in zwei Wochen das Transferfenster geschlossen wird.