Frédéric Chassot ist wenige Stunden nach der 0:1-Niederlage in Vaduz als Trainer des FC Sion zurückgetreten. Es handelte sich bereits um die fünfte Niederlage hintereinander des Trainerduos Chassot/Jochen Dries. Während Chassot Sportchef beim kriselnden Walliser Super-League-Klub bleibt, ist die Zukunft von Dries offen.
Ob Chassot dem Druck seines Präsidenten nachgab und eine Absetzung umgehen wollte, war nicht zu klären. Chassot flüchtete sich am Abend der blamablen 0:1-Niederlage beim Aufsteiger Vaduz in pathetische Erklärungen: «Ich liebe den Klub zu sehr und habe zu viel Respekt vor ihm. Ich will die Sache hier nicht gefährden, indem ich an meinem Posten festhalte.»
Ein Trainer sei da, um der Equipe Selbstvertrauen zu vermitteln. Das sei ihm zuletzt nicht mehr gelungen. «Seit vier Spielen scheiterten wir zu oft. Vielleicht ist meine Botschaft nicht mehr angekommen», blickte Chassot auf seine kurze und ziemlich missratene Amtszeit zurück. Klub-Chef Christian Constantin nahm den Rücktritt Chassots zur Kenntnis.
Wie es nach der schwarzen Serie weitergehen soll, weiss er offenbar selber nicht: «Es ist zu früh, um etwas zu sagen. Ich habe noch nichts entschieden.» Fakt ist, dass Sion am nächsten Sonntag den FCL zum Krisengipfel empfängt - wer auch immer den Takt an der Linie vorgeben wird.
Sions Präsident Christian Constantin wollte sich am Sonntag (noch) nicht dazu äussern. Sion ist mit acht Punkten aus zehn Saisonspielen Vorletzter in der Super League. Am kommenden Sonntag kommt es in Sitten zum «Krisengipfel» gegen Schlusslicht Luzern. (si)