Man könnte fast von einem Erfolgsrezept sprechen. Vor allem der FC Basel holt immer wieder Spieler aus den ausländischen Ligen zurück, die früher schon bei den Bebbis gekickt haben. Jüngstes Beispiel ist der Transfer von Zdravko Kuzmanovic. Auch Spieler wie: Marco Streller, Philipp und David Degen, Murat und Hakan Yakin, Benjamin Huggel und Alex Frei wurden in der Vergangenheit allesamt zurückgeholt. Aber auch andere Klubs sind auf diesen Zug aufgesprungen:
Die folgenden sieben Spieler gehörten zu den erfolgreichsten Auslandsöldnern, die zu einem Schweizer Verein zurück wechselten. Eine nähere Betrachtung ihrer Laufbahn lohnt sich allemal ...
Es war die Schweizer Transfermeldung des Jahres: Der Weltklassestürmer und Champions League-Sieger Stéphane Chapuisat wechselte im Jahr 1999 von Borussia Dortmund zurück in die Schweiz, um im Dress der Grasshoppers aufzulaufen. «Chappi» war einer der erfolgreichsten Schweizer Fussball-Söldner überhaupt. Der Lausanner erzielte Tore am Laufband. In seiner ersten Saison bei Dortmund netzte der Stürmer 20 Mal in 37 Spielen ein und belegte damit Platz zwei in der deutschen Torschützenliste. Insgesamt kam der Schweizer in acht Saisons bei den Borussen zu 228 Bundesliga-Einsätzen. Nach seinem Abstecher zu GC kickte der ehemalige Nati-Stürmer auch noch für YB in der höchsten Schweizer Liga. Im letzten Jahr seiner Karriere kehrte Chapuisat übrigens wieder für den FC Lausanne-Sports, dort wo alles begonnen hatte.
Für ähnliche Begeisterung sorgte der Transfer von Alex Frei. Der Topstürmer unterschrieb im Jahr 2009 einen Vertrag beim FC Basel und kehrte damit zurück an den Ort, wo er seine grosse Karriere lancierte. Frei wechselte 2003 in die Ligue 1 und setzte sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten bei Stade Rennes durch. Er wurde in der Saison 04/05 Torschützenkönig der französischen Liga. Es folgte der Wechsel zu Borussia Dortmund. Der Schweizer bekam einen Vierjahresvertrag und bedankte sich in der ersten Saison bereits mit 16 Treffern. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei den Borussen packte den Basler das Heimweh und reiste zurück ans Rheinknie. 2013 beendete er seine Karriere bei den Bebbis.
Wenn wir schon bei den Schweizer Tormaschinen sind, dann darf natürlich «Kubi» nicht fehlen. Via Bellinzona und Servette wechselte der Stürmer im Jahre 1990 für eine damalige Traumsumme von 3,6 Millionen in die italienische Serie A zum FC Bologna. Drei Jahre später wurde Galatasaray Istanbul auf den Schweizer Nationalspieler aufmerksam. Mit dem türkischen Verein wurde Türkyilmaz Meister und durfte in der Champions League spielen. Gegen Barcelona schoss er in der Gruppenphase gar das Führungstor. Am Ende reichte es gegen die Katalanen jedoch nicht. 1996 zog es Kubi zurück in die Schweiz zurück. Er unterschrieb bei den Grasshoppers und holte ein Jahr darauf den Meistertitel. Über mehrere Stationen beendete er schliesslich seine Karriere 2001 beim FC Luzern. Für die Nationalmannschaft erzielte er 34 Tore in 62 Spiele und war damit lange Rekordtorschütze.
Seine Stationen im Ausland waren beachtlich. Nach dem Wicky mit dem FC Sion dreimal den Cup und einmal die Meisterschaft gewann, wechselte der Mittelfeldspieler 1997 zu Werder Bremen in die Bundesliga. Zwei Jahre darauf wurde er DFB-Pokal-Sieger. Ende 2000 unterschrieb der Nationalspieler bei Atletico Madrid, ehe er ein Jahr später wieder in die Bundesliga zurückkehrte. Für den HSV absolvierte Wicky zwischen 2002 und 2007 126 Spiele. Danach beendete der Schweizer Fussballer seine Söldnerdienste und kickte wieder für seinen Stammverein: Den FC Sion. Seine Profikarriere beendete Wicky ein Jahr später in Amerika bei CD Chivas USA.
Bei den Grasshoppers gelang dem Mittelfeldspieler der grosse Durchbruch. Ganze dreimal holte er mit GC den Meistertitel. 1999 verabschiedete sich Vogel in Richtung Holland, wo er in sechs Jahren mit PSV Eindhoven viermal die Meisterschaft und einmal den Cup holte. Danach wurde der Schweizer vom AC Mailand unter Vertrag genommen. Dort konnte sich der ehemalige Nationalspieler jedoch nicht richtig durchsetzen und kam während einer Saison lediglich auf 14 Einsätze. In den zwei Folgejahren versuchte Vogel bei Betis Sevilla und den Blackburn Rovers Fuss zu fassen, kam aber nicht mehr auf Touren. Trotz der zwischenzeitlichen Bekanntgabe seines Karrierenendes, gab Johann Vogel 2012 sein Comeback bei den Hoppers und beendete dort definitiv seine lange Karriere als Profifussballer.
Zu den erfolgreichen Söldnern darf sich auch der Lausanner Magnin zählen. Nach seinen Schweizer Arbeitgebern Yverdon und Lugano weckte er das Interesse von Werder Bremen und wechselte in der Saison 01/02 zum Bundesligisten. Während seiner Zeit bei Bremen plagte den Schweizer oft das Verletzungspech, währenddessen holte Werder den Meistertitel und den Pokal. 2005 wechselte der Verteidiger zum VfB Stuttgart und wurde zwei Jahre später als Stammspieler Deutscher Meister. Im Januar 2010 zog es den Söldner zurück in die Heimat. Beim FC Zürich beendete der ehemalige Nationalspieler seine Karriere zwei Jahre darauf.
Tatsächlich war der in Liestal geborene Philipp Degen einst der bestverdienenste Schweizer Fussballer. 2008 wurde der ehemalige FC Basel-Spieler nämlich von Borussia Dortmund an Liverpool verkauft. Der Schweizer Söldner konnte sich jedoch nicht richtig bei seinem neuen Verein etablieren. So kehrte er zwei Jahre darauf wieder auf Leihbasis zurück in die Bundesliga zum VfB Stuttgart. Jedoch ohne einen Stammplatz zu ergattern. Im Jahre 2011 kam Degen wieder zurück ans Rheinknie zum FC Basel. Insgesamt wurde der Basler mit seinem Stammclub in den Folgejahren viermal Schweizer Meister und holte zweimal den Cup. Der ehemalige Nationalspieler spielt immer noch aktiv für den FC Basel.