Verwirrung um Star-Quarterback Tom Brady: Nachdem der US-Sportsender ESPN das Ende seiner beeindruckenden Football-Karriere verkündet und sogar die National Football League ihr Aushängeschild bereits auf der Homepage gewürdigt hatte, machten anderslautende Meldungen die Runde. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP habe der Quarterback der Tampa Bay Buccaneers dem General Manager Jason Licht in einem Telefonat mitgeteilt, dass er noch keinen Entscheid getroffen habe.
Tom Brady is retiring from football, multiple sources tell @JeffDarlington and @AdamSchefter. pic.twitter.com/KK5RX40ytR
— ESPN (@espn) January 29, 2022
Dem ESPN-Bericht zufolge sollen mehrere Punkte zur Entscheidung des Ausnahme-Quarterbacks beigetragen haben. So sollen Familie und Gesundheit die Hauptfaktoren für den Rücktritt sein. Eine Rolle spiele auch, dass die Buccaneers vor einem personellen Umbruch stehen. Die «Bucs» sollen versucht haben, Brady zum Weitermachen zu überreden, hätten die Entscheidung des Spielmachers aber letztlich akzeptiert.
Brady hatte gemäss ESPN zuletzt immer wieder betont, dass er nie eine Abschiedssaison wolle, und viele, die ihn näher kennen, würden glauben, dass er sich eine Entscheidung ohne grosses Drama wünsche.
Bradys Agent Don Yee wollte in einer Mitteilung das Karriereende nicht bestätigen. «Ohne auf die Genauigkeit oder Ungenauigkeit der Berichte einzugehen, Tom wird der einzige sein, der seine Pläne mit absoluter Genauigkeit zum Ausdruck bringt», hiess es in einem Statement.
GOAT. #ThankYouTom pic.twitter.com/6NJ4ODwSoO
— NFL (@NFL) January 29, 2022
Bradys Vater Tom Senior bezeichnete die Berichte über einen Rücktritt sogar als «totale Vermutung», wie er dem NFL Network sagte. «Tommy hat noch keinen endgültigen Entscheid in die eine oder andere Richtung getroffen und jeder, der etwas anderes sagt, liegt absolut falsch.»
Mitspieler wie Chris Godwin, die NFL selbst und sogar seine Firma, TB12sports, hatten Brady nur kurz zuvor via Twitter zu einer Karriere über 22 Profi-Jahre gratuliert, die ihresgleichen sucht und Brady für viele auch zu einem der besten Sportler dieses Planeten gemacht hat. Sieben Meisterschaften gewann der Familienvater, sechs mit den New England Patriots und eine mit Tampa Bay.
Mit den Patriots zählte er 20 Jahre lang immer zu den besten Teams der Liga, in seinem ersten Jahr nach dem Wechsel zu den Tampa Bay Buccaneers holte er den Titel am Ende der vergangenen Saison erneut. Die «Bucs» waren das erste Team, das die Meisterschaft im eigenen Stadion holte – und das, nachdem sie vor Bradys Ankunft 18 Jahre lang nicht einmal mehr ein Playoff-Spiel gewonnen hatten. Sein Vertrag in Florida läuft noch ein Jahr. Doch der Entscheid, ob er diesen Vertrag erfüllt, liegt allein bei ihm.
Als der US-Sportsender ESPN am Samstag unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen berichtete, der Spielmacher habe sich entschieden, war einzig der Zeitpunkt etwas überraschend. Brady selbst hatte sich zuletzt kurz nach dem Ausscheiden gegen die Los Angeles Rams zu seiner Zukunft geäussert und darauf verwiesen, er habe sich damit noch nicht so beschäftigt, so knapp nach der Partie. Er sagte aber auch: «Meine Kinder werden nicht jünger und ich möchte sicherstellen, dass sie auch bekommen, was sie brauchen.»
Aus sportlichen Gründen wäre ein Rücktritt nicht notwendig. Dass es der älteste Spieler der Liga noch immer draufhat, hatte er auch in dieser Saison gezeigt. So hatte er im NFL-Grunddurchgang Bestwerte bei Touchdowns, erfolgreichen Pässen, Passversuchen und geworfenen Yards erzielt. Gegen die Rams ermöglichte Brady den Buccaneers fast noch einmal ein Comeback, wofür er in der Liga gefürchtet und respektiert wird. (sda/dpa)