Doug Harder bekommt immer mal wieder ungebetenen Besuch. Und im Gegensatz zu den Zweibeinern, die auch bei dir womöglich manchmal vor der Tür stehen, lassen seine Gäste nicht mit sich reden. Sie durchsuchen ungeniert Harders persönliches Hab und Gut, sie randalieren und stecken – völlig ohne Scham – den Kopf durch die Tür.
Aber was soll man von hungrigen Bären auch anderes erwarten?
Der Amerikaner lebt in Sandpoint, Idaho. Immer mal wieder hat er Spuren der Tatzentiere entdeckt – etwa wenn Dosen auf der Terrasse von grossen Zähnen durchbohrt waren und Krallenspuren an seiner Hauswand entdeckt wurden. Besonders mögen Bären Mehl, Brownies, Cola und – uns Schweizern war es immer schon klar – Toblerone.
Bei der jüngsten Visite von Meister Petz ist dem Mann ein besonders guter Schnappschuss gelungen: Nachdem er Geräusche an der Tür hörte, ging Harder zum Eingang und erspähte einen Bärenkopf in der Katzenklappe. Der Räuber wollte nur mal kurz reinschnuppern und suchte dann wieder das Weite. Angst hatte der Mensch nicht: Er habe laut dem US-Sender ABC gewusst, dass der Bär keine Chance hatte, durch das Loch einzusteigen.
Am Vortag war Familie Bär auch schon da gewesen – und man kann von Glück sprechen, dass das Haus des Amerikaners nicht auf Sand gebaut ist: Ein recht grosses Exemplar hat die Verandatür im zweiten Stock einem Stresstest unterzogen – und das Glas hielt. «Es hätte viel schlimmer sein können», schreibt Harder auf Facebook. «Er lief vor mir weg, als ich rausging.»
Und: «Ich habe gedacht, es würde vielleicht in den lokalen Abendnachrichten gezeigt, mehr nicht.» Doch nun gehen seine Geschichte und seine Bilder um die Welt. «Es ist viral gegangen.«‹Daily News› aus Grossbritannien, ‹Good Morning America› und CNN haben mich interviewt.» Bleibt zu hoffen, dass auch zukünftige Bären-Begegnungen so erfolgreich ablaufen wie die letzten.
(phi)