Symbolbild: Ein Japaner vor einer Kursanzeige in Tokio.
Bild: Shizuo Kambayashi/AP/KEYSTONE
Japans Wirtschaft ist erneut in eine Rezession gerutscht. Wie die Regierung am Montag auf Basis vorläufiger Daten bekanntgab, sank das Bruttoinlandprodukt (BIP) im dritten Quartal um eine hochgerechnete Jahresrate von 0,8 Prozent.
16.11.2015, 05:4416.11.2015, 09:19
Im Vorquartal hatte die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,2 Prozent verzeichnet.
Damit bewahrheitete sich, was viele Ökonomen seit geraumer Zeit prophezeiten: Seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Shinzo Abe Ende 2012 ist Japan nun schon zum zweiten Mal in eine Rezession abgeglitten.
BörseAbonnieren
© KEYSTONE/EDDY RISCH
Zwar wird im laufenden Quartal wieder mit einem Wachstum gerechnet. Dennoch könnte der Druck auf die Regierung und die Notenbank steigen, neue Konjunkturspritzen aufzuziehen und die Geldschleusen noch weiter aufzureissen.
Chinas Schwäche wirkt sich aus
Zum erneuten Rückgang der wirtschaftlichen Leistung des Landes trug bei, dass die Unternehmen ihre Investitionen angesichts der Sorge um ein schwächeres Wachstum in China und der Weltwirtschaft drosselten.
Die Kapitalausgaben sanken im zweiten Quartal in Folge, und zwar um 1,3 Prozent. Auch ein Abbau der Lagerbestände wirkte sich dämpfend aus. Hinzu kam, dass sich der private Konsum, der zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung Japans beiträgt, mit einem Anstieg von real 0,5 Prozent lediglich relativ schwach erholte.
Die Exporte stiegen um 2,6 Prozent, nachdem sie im Vorquartal noch um 4,3 Prozent zurückgegangen waren. Im Vergleich zum Vorquartal sank das BIP im Berichtszeitraum um 0,2 Prozent, wie die Regierung bekanntgab. An der Börse in Tokio sorgten die veröffentlichten Zahlen für Verluste. (dwi/sda/dpa)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Ein Brief von Bundespräsidentin Viola Amherd nach Moskau, Spitzensaläre von Chefärzten in Schweizer Spitälern und die Reinheit von Mineralwasser in Petflaschen: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Bundespräsidentin Viola Amherd hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dessen Wiederwahl im März einen Brief geschrieben. «Der Brief ist kein Gratulationsschreiben», sagte ein Sprecher des Verteidigungsdepartements dem «SonntagsBlick». Der Brief sei vielmehr eine «Aufforderung zum Dialog in schwierigen Zeiten.» Amherd erkläre im Text die Position der Schweiz, wonach die Achtung des Völkerrechts und der Menschenrechte und die in der Uno-Charta verankerten universellen Grundsätze Kompass für das Streben nach Frieden und Wohlstand sein müssten. Der Brief enthält auch Beileidskundgebungen für die Opfer des Terroranschlages in Moskau am 22. März und für die Opfer der Überschwemmungen in mehrere Regionen von Russland. Auf dem Bürgenstock soll Mitte Juni die Ukraine-Friedenskonferenz stattfinden. Russland wird nach eigenen Angaben nicht dabei sein.