Die Schweizer Wirtschaft hat nach Ansicht von Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich (KOF), die Talsohle durchschritten. Das 2. Quartal 2020 werde sehr negativ ausfallen. Danach gehe es aufwärts.
Nach dem Absturz wegen der Corona-Pandemie werde es zuerst recht steil nach oben gehen, sagte der KOF-Leiter in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick». Das Vorkrisen-Niveau werde aber noch nicht erreicht. Ein langsamer Anstieg dürfte folgen.
Firmenkonkurse und ein Stellenabbau dürften sich mit einer zeitlichen Verzögerung im Schweizer Arbeitsmarkt niederschlagen. Die Kurzarbeit habe zwar vieles aufgefangen. Aber einige Firmen merkten jetzt, dass sie nicht alle Mitarbeitenden wieder beschäftigen könnten.
Der Höhepunkt der Arbeitslosigkeit dürfte Anfang 2021 erreicht sein. Die Arbeitslosenquote werde dann knapp unter 5 Prozent liegen. Dort, wo Strukturen erhalten werden könnten, sei es sinnvoll, die Kurzarbeit von 12 auf 18 Monate zu verlängern.
Je länger die Krise dauere, desto komplexer sei es zu entscheiden, wo Strukturerhaltung schädlich und Strukturwandel notwendig sei. Klar sei, dass die Wirtschaft nicht mehr so funktionieren könne wie vor der Krise. Deshalb sollten die Strukturen angepasst werden. (sda)