Wissen
Good-News

Good News: Nachdenken über Misserfolge hilft!

Bild
bild:shutterstock.com

Misserfolg gehabt? Halb so wild – schreib ihn auf und du steigerst deine Leistung!

11.09.2018, 08:4211.09.2018, 08:43

Nobody is perfect. Misserfolge gehören zum Leben wie die Luft, die wir atmen. Klar, wir freuen uns mehr, wenn uns etwas gelingt, statt wenn wir versagen. Aber auch Letzteres kann durchaus nützlich sein.

Wer frühere Misserfolge zu Papier bringt, kann neue Situationen weniger gestresst angehen und erbringt sogar bessere Leistungen. Das schreibt ein Forschungsteam der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey in der Zeitschrift Frontiers in Behavioral Neuroscience.

Diese Erkenntnis gewann das vierköpfige Team aus Psychologen und Neurowissenschaftlern im Rahmen eines Experiments. Sie bat die eine Gruppe der Teilnehmenden, während zehn Minuten über einen beliebigen Misserfolg aus ihrem bisherigen Lebens nachzudenken und die Gedanken dazu aufzuschreiben.

Good-News

Die andere Gruppe der Teilnehmenden hingegen sollte den letzten Film zusammenfassen, den sie gesehen hatten. Danach wurden die Testpersonen in eine Stresssituation versetzt. Zuerst mussten sie ein simuliertes Vorstellungsgespräch bestreiten, dann eine komplexe mathematische Aufgabe lösen.

Wer scheitert, hat weniger Stress

Das Ergebnis: Bei der Gruppe, welche zuvor über ihr Scheitern geschrieben hatte, wurde markant weniger Cortisol im Speichel gemessen als bei der Kontrollgruppe, welche einen Film zusammengefasst hatte. Das Hormon Cortisol ist ein Indikator für Stress.

Mehr Scheitern? Im Fail-Dienstag!

Fail-Dienstag

Das Forscherteam der Rutgers University deutet die gemessenen Ergebnisse so: Dank der vorherigen Auseinandersetzung mit den Gründen eines früheren Scheiterns näherte sich die Reaktion der Testpersonen auf eine Stresssituation der Reaktion eines Menschen an, der keinem Stress ausgesetzt ist. Und gemäss den Forschern hatte das Schreiben über einen früheren Misserfolg eine weitere Folge: Diese Teilnehmergruppe ging die neuen Aufgaben aufmerksamer an und erbrachte insgesamt bessere Leistungen. (cbe)

Turner feiern ihre Abstürze – der #GymnasticsFailChallenge

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Überflu­tet? Touris­mus­kri­tik um 1900
Der Archäologe Jakob Wiedmer kam durch seine Heirat mit der Wengener Hotelbesitzerin Marie Stern eher zufällig in Kontakt mit dem Tourismusboom der Belle Époque im Berner Oberland. Seine Eindrücke verarbeitete er im tourismuskritischen Roman «Flut», der umgehend zum Rückzug als Hoteldirektor führte.
Jakob Wiedmer, geboren 1876 als Sohn eines Bäckers in Herzogenbuchsee (BE), galt schon früh als eine Art Genie. In der Schule lernte er rasch und leicht. Aber «Studiergrinde» gäbe es genug, meinte sein Vater; sein Bub solle etwas Rechtes lernen, nämlich den Beruf eines Kaufmanns. Kaum hatte Wiedmer eine Stelle als Kaufmann in Zürich angetreten, als ihn sein Arbeitgeber nach Athen schickte. Der Aufenthalt dort förderte die archäologischen Interessen allem Anschein nach mehr als die kaufmännischen. Wieder in Bern zurück sehen wir den jungen Mann als Ausgräber, Schriftsteller und im Januar 1904 als Hochzeiter: Mit 27 Jahren heiratete er Marie Stern, Hotelbesitzerin in Wengen, und wurde nach damaligem Recht Hoteldirektor.
Zur Story