Der Historiker Hans Mommsen ist tot. Der Wissenschaftler starb am Donnerstag, dem Tag seines 85. Geburtstages, in der Nähe des Starnberger Sees. Mommsen galt als der bedeutendste Historiker des Nationalsozialismus in Deutschland.
Berichte der «Süddeutschen Zeitung» und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Tod Mommsens bestätigte das Bestattungsinstitut Zirngibl am Donnerstagabend in Tutzing gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
RIP Hans #Mommsen: "Dass jemand moralisiere, war eines der schlimmsten Prädikate, die er verteilte" https://t.co/Y36ajcN4SF via @faznet
— Hanns-Lutz Opperman (@LOB_Controls) 5. November 2015
Der in Marburg geborene Mommsen lehrte bis zu seiner Emeritierung 1996 als Professor für Neuere Geschichte an der Ruhr-Universität in Bochum.
Mommsen entstammte einer bedeutenden Historikerdynastie. Er ist Urenkel des legendären Liberalen und Althistorikers Theodor Mommsen, der 1902 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Hans Mommsen hatte seine Forschungsschwerpunkte zu den Themen Arbeiterbewegung, Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Er zählte im Historikerstreit Mitte der 1980er Jahre zu den entschiedensten Gegnern von Ernst Noltes These eines Zusammenhangs zwischen den bolschewistischen und den nationalsozialistischen Verbrechen. (sda/dpa)