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Winterthurer Seniorinnen und Senioren verbrauchen pro Jahr zehn Tonnen Bananen

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Bild: Keystone

Winterthurer Seniorinnen und Senioren verbrauchen pro Jahr zehn Tonnen Bananen

Die Winterthurer Alterszentren suchen derzeit einen Lieferanten für Gemüse und Früchte. Die geforderten Mengen sind enorm. Auffallend: Bananen müssen Unmengen geliefert werden, Avocados nur ganz wenige.
15.02.2023, 07:0515.02.2023, 07:54
Orgetorix Kuhn / ch media
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In einer Excel-Liste werden die gewünschten Früchte und das Gemüse einzeln aufgelistet, mit entsprechender Beschreibung. So ist in der Liste zu lesen:

«Karotten: frisch, ohne Kraut, mittelgross, einheitlich, ca. 18 - 20 cm lang und 3 - 4 cm breit, schöne gelbe Farbe, sauber, ohne Erdrückstände. Bei den Tiefkühl-Kürbiswürfeln wird erwartet: lose gefroren, 10 x 10 mm, verpackt in 2.5kg-Beutel.»

Die Stadt Winterthur will mit der detaillierten Auflistung ein faires Ausschreibungsverfahren sicherstellen. Sandra Müllhaupt, Sprecherin Alter und Pflege der Stadt Winterthur, erklärt: «Es besteht die Gefahr, dass ein Anbieter qualitativ schlechtere oder kleinere Produkte anbietet. Ein Anbieter mit grösseren und qualitativ besseren Produkten wäre benachteiligt und die Submission könnte nicht fair bewertet werden.»

Riesige Mengen Bananen auf dem Menuplan

Auch wird genau aufgelistet, in welchem Umfang Bestellungen zu erwarten sind. Der Liste ist zu entnehmen, dass die sechs städtischen Alterszentren 10,4 Tonnen Bananen pro Jahr benötigen. «Bananen sind in der Küche vielseitig verwert- und einsetzbar, zum Beispiel für den direkten Verzehr, für Birchermüesli, für Currygerichte und als Dekoration», sagt Sandra Müllhaupt.

Über 10 Tonnen Bananen für 600 Seniorinnen und Senioren klingt nach extrem viel. Essen die Bewohnenden der Alterszentren also besonders gerne Bananen? Die Sprecherin meint dazu: «Das können wir im Vergleich zu anderen Alterszentren nicht sagen. Bananen sind ein wertvoller Vitaminlieferant (vor allem Magnesium), nährstoffreich und dank der weichen Konsistenz für ältere Menschen gut zu essen.»

Wenig Avocados

Den Submissionsunterlagen, welche ZüriToday einsehen konnte, nach zu urteilen, stehen Gerichte mit Avocados deutlich weniger auf dem Menuplan. Die prognostizierte Menge für alle Winterthurer Alterszentren beläuft sich auf gerade mal 20 Kilogramm. Das sind rund 200 Avocados. Auf die Anzahl Bewohnerinnen und Bewohner heruntergerechnet ist, ergibt dies ein Drittel Avocado pro Person. Angesprochen auf den auffallend tiefen Bedarf der Trend-Frucht Avocado, meint die Sprecherin: «Aus Gründen der Nachhaltigkeit sind wir eher zurückhaltend.»

Bio-Gemüse ist erwünscht

Bei zahlreichen der fast 300 Gemüse und Früchte auf der Excel-Liste werden Label wie Bio-Knospe oder IP-Suisse verlangt. Die Abteilung Alter und Pflege setzt auf Nachhaltigkeit. «Bio-Produkte sowie ökologische und nachhaltige Produktion haben sowohl bei den Bewohnenden wie auch bei Alter und Pflege und dem städtischen Parlament einen hohen Stellenwert», sagt Sprecherin Müllhaupt. Ausserdem wird bei Produkten aus Treibhäusern erwartet, dass diese nachhaltig betrieben werden.

Die potentiellen Lieferanten müssen ihr Angebot bis Mitte März einreichen. Die Stadt Winterthur wird dann, gemäss den ebenfalls detaillierten Vergabekriterien, entscheiden.

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