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Plakatstreit in Zürich: Welti-Furrer greift Stiftungschef direkt an

Mit einem überdimensionalen Plakat am Parkhaus Pfingstweid prangert das Transportunternehmen Welti-Furrer eine Stiftung an. Diese verhindere den Bau von günstigen Wohnungen. Dass das Unternehmen zu so ...
Mit einem überdimensionalen Plakat am Parkhaus Pfingstweid prangert das Transportunternehmen Welti-Furrer eine Stiftung an. Diese verhindere den Bau von günstigen Wohnungen. Dass das Unternehmen zu solch drastischen Mitteln greift, erstaunt.Bild: TeleZüri

Plakatstreit in Zürich: Welti-Furrer greift Stiftungschef direkt an

Der Plakatstreit beim Welti-Furrer-Areal in Zürich-West geht weiter – und wird nun sogar sehr persönlich. Die Firma Welti-Furrer greift mit einem Mega-Plakat Hamasil-Gründer Martin Seiz frontal an.
18.10.2023, 08:5718.10.2023, 09:33
Emilie Ammann, Felix Haldimann / ch media
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Vor einem Monat fiel das Transportunternehmen Welti-Furrer mit einem riesigen Plakat am Parkhaus Pfingstweid beim Prime Tower auf. Dieses Plakat beschuldigte die Stiftung Hamasil, sie versuche den Bau von günstigen Wohnungen zu verhindern.

Statt der Stiftung greift Welti-Furrer den Gründer an

Nun nimmt der Streit eine neue Dimension an: Das Umzugs- und Transportunternehmen geht einen Schritt weiter und prangert nun nicht mehr nur die Stiftung, sondern den Gründer von Hamasil, Martin Seiz, persönlich an.

Mit dem neuen, direkt auf Seiz abzielenden Plakat will Welti-Furrer direkt den «auf Lebzeiten gewählten» Stiftungsgründer ansprechen, heisst es beim Transportunternehmen auf Anfrage von ZüriToday. Man erhoffe sich, dass sich die Menschen im Quartier so selbst über das Bauprojekt informieren würden.

Hintergrund des Plakats ist ein Streit um das Areal, auf dem unter anderem das Pfingstweid-Parkhaus steht. Das Transportunternehmen Welti Furrer plant mit dem Bauprojekt «prime123» auf dem Grundstück günstige Wohnungen, Gewerbe und Grünfläche.

Hamasil wehrt sich gegen das Bauvorhaben

Die Hamasil-Stiftung legte gegen das Projekt Rekurs ein. Sie kritisiert, dass die Parkplätze, Büroflächen und die Einzimmerwohnungen das Quartier Zürich-West in keiner Weise beleben würden. Zudem brauche Zürich Familienwohnungen und keine 1.5-Zimmerwohnungen für 1'000 Franken, wie dies Welti-Furrer planen würde.

Welti-Furrer hingegen schreibt auf der Website des Bauprojekts, dass Hamasil in der Nähe selbst in einer Liegenschaft Wohnungen vermiete – und zwar teurer. So koste eine kleinere 1.5-Zimmer-Wohnung monatlich rund 250 Franken mehr, behauptet Welti-Furrer.

Auf dem neuen Plakat von Welti-Furrer ist zu lesen: «Martin Seiz verhindert hier 150 Bäume.» Die Immobilien-AG wirft Stiftungsgründer Seiz vor, dass er mit den Stiftungsgeldern eine bessere Lebensqualität verhindern würde. Seiz will sich auf Anfrage von ZüriToday nicht zu den Vorwürfen und zum Mega-Plakat äussern.

Google Nutzer sind unzufrieden

Hamasils Rekurs sorgt bei Google-Nutzern nicht für Freudensprünge. Das zeigt ein Blick auf die Rezensionen der Stiftung. Mickrige 1.3 von 5 Sternen erhält die Hamasil-Stiftung auf der Bewertungsplattform. Die rund dreissig, vor allem kritischen Kommentare wurden alle innerhalb der letzten zwei Monate verfasst.

Viele von ihnen beziehen sich auf den Rekurs gegen «Prime123». Für einen User handelt es sich «um eine Einsprache-Stiftung», während ein anderer Kommentar Hamasil als mitschuldig für die steigenden Mieten sieht.

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