Muslimische Extremisten entführen Deutschen auf den Philippinen

Muslimische Extremisten entführen Deutschen auf den Philippinen

07.11.2016, 09:32

Ein 70-jähriger Deutscher ist auf den Philippinen nach Angaben des Militärs von muslimischen Extremisten entführt worden. Seine Begleiterin sei ermordet worden, berichtete ein Militärsprecher am Montag.

Das Militär ging davon aus, dass es sich bei der blonden Frau auch um eine Deutsche handelte, hatte dafür aber zunächst keine Bestätigung. Die Leiche habe Gesichtsverletzungen und Schusswunden gehabt.

Die Terrororganisation Abu Sayyaf hatte den Mann nach eigenen Angaben in ihrer Gewalt. Aus Berlin hiess es, das Aussenministerium sei mit dem Fall befasst und bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung.

Das Paar war mit einer Jacht im muslimischen Süden des Inselstaates unterwegs, wie Militärsprecher Filemon Tan berichtete. Die Gewässer gelten als gefährlich. Abu Sayyaf hat dort schon oft Touristen und Fischer entführt und erpresst mit den Geiseln Lösegeld. Sie gilt als aber als extrem gewaltbereit.

Im Frühjahr ermordete sie zwei kanadische Geiseln, weil angeblich nicht genügend Lösegeld für sie gezahlt wurde. Ein Norweger wurde dagegen im September nach einem Jahr Geiselhaft freigelassen. Ende 2014 kam ein Schweizer Vogelkundler frei, der 2012 in der gleichen Region von Abu Sayyaf entführt worden war.

Der jetzt verschleppte Deutsche und seine Begleiterin waren nach Militärangaben am Samstag auf einer Jacht vor der Küste der südlichen Provinz Tawi-Tawi überfallen worden. Soldaten hätten das verlassene Boot mit der Leiche der Frau am Sonntag vor der nahe gelegenen Provinz Sulu entdeckt.

Abu Sayyaf ist für die verheerendsten Terrorangriffe auf den Philippinen verantwortlich. Die Gruppe kämpft im muslimischen Süden der sonst überwiegend katholischen Philippinen für einen eigenen Staat. Sie hat der in Syrien und im Irak aktiven Terrormiliz Islamischer Staat die Treue geschworen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!