Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm in Lausanne verlassen. «Er ist abgeflogen», sagte eine Sprecherin seines Ministeriums am Mittwoch in Moskau. Weitere Angaben machte sie nicht. Ein namentlich nicht genannter russischer Diplomat sagte der Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge in Moskau, Lawrow sei «wie geplant» am frühen Morgen aus Lausanne abgereist.
Lawrow hatte zuvor von einer Grundsatzeinigung «in allen Schlüsselfragen» gesprochen. Dies wurde aus US-Verhandlungskreisen jedoch dementiert. Bereits von Montag auf Dienstag hatte er Lausanne über Nacht verlassen, zuvor aber seine Rückkehr angekündigt. Die selbstgesetzte Frist für eine Einigung der 5+1-Gruppe aus den UNO-Vetomächten und Deutschland mit dem Iran war um Mitternacht abgelaufen. Die Verhandlungen wurden aber am Mittwochmorgen fortgesetzt.
Der chinesische Aussenminister Wang Yi forderte die Verhandlungspartner zu Kompromissen auf. «Es ist wichtig, die Differenzen zu verringern», erklärte er am Morgen in Lausanne nach Angaben der chinesischen Delegation. «In dieser Schlussphase müssen alle Parteien bereit sein, sich in ihren Positionen anzunähern.» (whr/sda/afp/dpa)