Eine Fernbedienung mit der man den TV, die Heizung und alle anderen elektrischen Geräte im Haus bedienen kann. Mit diesem Produkt sorgt das Schweizer Startup Neeo auf der Crowdfundig-Plattform Kickstarter für Furore. Bereits klopfen Investoren aus der ganzen Welt an.
Die Idee einer Universalfernbedienung ist zwar nicht neu. So ist es heute bereits möglich den Fernseher, die Set-Top-Box und die Stereoanlage mit ein und derselben Infrarot-Fernbedienung zu steuern. Für Endgeräte, die über keine entsprechende Schnittstelle verfügen, braucht es aber immer noch eine separate Fernbedienung.
Genau hier setzt Neeo an. Die Fernbedienung kommuniziert nicht direkt mit dem Endgerät, sondern indirekt über das sogenannte Brain. Dieses Brain ist kompatibel mit den sieben wichtigsten Funk-Standards für den Heimgebrauch.
Somit lassen sich zusätzlich auch die Heizung, das Licht, die Storen oder alle anderen ferngesteuerten Geräte bedienen. Mehr als 10'000 auf dem Markt erhältliche Geräte sind in der Neeo-Datenbank bereits vorprogrammiert, was die Installation des Systems erheblich vereinfacht.
Dass der Alleskönner in unserer digitalen Welt offenbar einem Bedürfnis entspricht, zeigt der Verlauf der Kampagne auf Kickstarter. 50'000 Dollar wollten Neeo-Gründer Raphael Oberholzer und Oliver Studer für die Produktion ihrer intelligenten Fernbedienung sammeln. Es dauerte gerade einmal drei Stunden bis diese Summe erreicht war.
Unterdessen hat die Kampagne bereits die Millionen-Dollar-Marke geknackt, wie das Jungunternehmen mit Sitz in Solothurn und Cupertino (Silicon Valley) am Dienstag mitteilte.
Damit steht der Produktionsstart, der noch in diesem Monat erfolgen soll, auf solider finanzieller Basis. Bisher war die Entwicklung der Fernbedienung vollständig eigenfinanziert, wie Neeo-Chef Oberholzer auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA erklärte. Die jahrelange Tüftelei habe viel Geld verschlungen. Entsprechend gross sei die Erleichterung, dass die Crowdfunding-Kampagne derart erfolgreich verläuft.
Bereits sind erste Investoren auf Neeo aufmerksam geworden. Fast stündlich telefoniere er mit potentiellen Geldgebern. Aus der ganzen Welt meldeten sich Interessenten, freut sich Oberholzer.
Die Fernbedienung wird zunächst vollständig in der Schweiz hergestellt. In einer ersten Produktionsrunde sind gemäss Oberholzer rund 200 Stück geplant, danach weitere 5000. Längerfristig werde dann die Auslagerung der Produktion nach Asien angestrebt. (dsc/sda)