Hereinspaziert, hereinspaziert! Hier geht's zur Gräuelbilder-Diashow auf 20min.ch. Jeder Klick ein Treffer!
Hier mal ein paar packende Bilder, die uns eine Terror-Organisation zur Verfügung stellt
Die beiden Marktführer in der Schweiz, 20 Minuten und Blick, zeigen Diashows mit Standbildern von der durch den IS für die Medien inszenierten Verbrennung des jordanischen Piloten bei lebendigem Leib.
In verschiedenen Motiven wird gezeigt:
- der mit Benzin übergossene Pilot im Käfig
- der IS-Scherge, der mit einer Fackel die Lunte anzündet
- die näher kommenden Flammen
- der Moment, in dem die Flamme den Todgeweihten erreicht
- dazwischen eine Werbung: CS-Banking-Paket (mit Tickets für den Swiss Music Award!)
- und am Schluss der Bulldozer, der den toten Piloten mit Sand überschüttet. (O-Ton «20 Minuten»: «Die noch brennende Leiche wird mit Sand gelöscht.»)
Noch besser ist eigentlich nur Fox News. Amerikas «Number 1 Cable News Network» zeigt das Video in voller Länge auf seiner Website.
Wie rechtfertigen sich die Medien, die die Bilder zeigen?
Die Möglichkeit, die «Barbarei» des IS mit eigenen Augen zu sehen, sei höher zu gewichten als «Bedenken» über das Video, . teilte Fox News nach massiver Kritik mit
Und in der Schweiz? – Achtung: Jetzt wird es absurd ...
Gestern schreibt Ringier-Journalist Hannes Britschgi im Blick am Abend:
Recht hat er, der Hannes, aber es geht noch absurder
Auf den Umstand, dass Ringier-Kolumnist Britschgi seine Kollegen im Ringier-Newsroom als «nützliche Idioten» bezeichnet, weist Marco Boselli hin. Er ist der Chefredaktor von «20 Minuten» aus dem Hause Tamedia. Bosellis Sorge gilt der Ringier-Stallorder: Was meint wohl «Blick»-Chefredaktor René Lüchinger zum «Blick am Abend»-Kolumnisten Britschgi?
Britschgi im BaA - was meint wohl René Lüchinger dazu? (siehe heute Blick, Seite 11). pic.twitter.com/JK1aUARba7
— Marco Boselli (@BoselliMarco) 5. Februar 2015
Wer zeigt keine IS-Propaganda?
Die Mehrheit der Medienanbieter, darunter auch watson. Verschweigen muss man die Gräueltaten des IS deshalb nicht, und Bilder von James Foley, Steven Sotloff, David Haines, Hervé Gourdel, Alan Henning, Peter Kassig, Haruna Yukawa, Kenji Gotō und Moaz al-Kasasbeh, die ihnen ihre Würde lassen, gibt es auch genug.
Wer will das Video sehen?
Praktisch niemand. In einem watson-Poll geben über 90 Prozent an, die Lebendverbrennung des jordanischen Piloten Moaz al-Kasasbeh nicht gesehen zu haben und dies auch in Zukunft nicht zu tun. Leider hat watson nicht die Frage gestellt, ob die Leser lieber die aktuellen Verbrennungsbilder oder eine alte Bildstrecke mit majestätischen Hirschen sehen wollen. Die Hirsche hätten 100 Prozent geholt.
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