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Müssen wir den Menschen hinter den Hasskommentaren mehr Liebe schenken? 

Klaus W. bleibt die Antwort schuldig
Klaus W. bleibt die Antwort schuldigBild: spiegel tv

Müssen wir den Menschen hinter den Hasskommentaren mehr Liebe schenken? 

Ein watson-User zeigt Mitgefühl mit einem Menschen, der die Flüchtlinge am liebsten vergasen möchte. Er wirft eine grosse Frage auf: Wie können wir verhindern, dass Menschen «nach unten treten»?
27.08.2015, 12:1628.08.2015, 10:07
Philipp Meier
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Der User schickt’s, wir bringen’s.

Reporter von «Spiegel TV» konfrontierten einen Mann mit Fragen zu seinem Hasskommentar auf Facebook. Dabei entsteht das Porträt eines Menschen, der in der Gesellschaft ein Verlierer ist.

Klaus W. hat keine Ausbildung, war in der DDR arbeitslos und steckt in einem Beschäftigungsprogramm, in dem die Beteiligten «Ein-Euro-Jobber» genannt werden (ab Minute 3:30). Auch im öffentlichen Meinungsmainstream werden sie immer öfters quasi als «Abschaum» bezeichnet; wie beispielsweise im aktuellen Video von Joko und Klaas.

Dazu der Kommentar von watson-User «zombie woof»:

«Eigentlich sind solche Menschen tragische Gestalten. Sie wollen am Leben teilhaben wie jeder andere auch. Da es in der ‹Durchschnittsgesellschaft› kaum Platz für solche Menschen hat, bietet sich eine Plattform wie Facebook an. Dort ist man dann plötzlich Wer, hat vermeintliche Freunde und fühlt sich wahrscheinlich auch geborgen. Man kann noch so dummen Bullshit posten, da ist immer einer, der lobt. Und das ist doch das, was der Mensch immer wieder braucht; ein Lob und auch Bestätigung. Nur geht es hier in die falsche Richtung und kann fatale Folgen haben.»

Der Kommentar des Users will nicht entschuldigen, was Klaus W. im Netz äussert. Auch geht es nicht darum, die ausgesprochenen Sorgen von Klaus W. ernst zu nehmen. 

Wenn wir jedoch den eigentlichen Ursachen von Hasskommentaren auf den Grund gehen wollen, dann müssen wir uns damit beschäftigen, wie sich diese Menschen besser fühlen können, ohne Hass zu schüren.

Deshalb meine Fragen an dich, lieber User:

Wie kriegen die Verlierer in unserer Gesellschaft Aufmerksamkeit, Bestätigung und Liebe, ohne nach unten treten zu müssen?

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Kinder auf der Flucht

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Kinder auf der Flucht
Über 20 Millionen Kinder sind weltweit auf der Flucht.
quelle: ap/ap / burhan ozbilici
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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fischbrot
27.08.2015 12:41registriert Juni 2014
Kappt ihr TV-Signal und schenkt ihnen ein Haustier, ein Bücher-Abonnement und ein Fahrrad.
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dracului
27.08.2015 13:51registriert November 2014
Wir leben in einer sehr lieblosen Zeit. Ja, wir brauchen ALLE mehr Liebe!
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skorpi
27.08.2015 13:11registriert August 2015
Um solchen Menschen ehrlich und Mitfühlend entgegen zu treten braucht es auch ein bisschen Selbstreflexion. Ich zumindest ertappe mich immer wieder dabei, mich auch so schlau und gebildet zu fühlen, weil ich gerade wieder einen Dummen Kommentar gelesen habe. Mit einer solchen Haltung ist es schwer, glaubwürdig zu kommunizieren.
Ich schätze, es gibt nur wenige Menschen die das können (ich zähle sicher nicht dazu) aber man kann es zumindest versuchen.
Fast niemand will "böse" sein, nicht den Mensch sondern die Taten verurteilen ist ein Anfang.
Oft ist das Gegenteil von Gut gut gemeint.
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