Über Geschmäcker lässt sich bekanntlich nicht streiten. Tolle Weisheit, nur interessiert sie niemanden. Vor allem die Schreiberin nicht. Sie will hier nämlich die Grossartigkeit von Bärten statuieren.
Die Liebe eines Mädchens zum Bart ist natürlich an die Vaterfigur geknüpft. Hat es einen tollen Vater und hat der einen schönen Bart, dann kommt es nie wieder davon los. Jegliche Männer in seinem Leben müssen Bartträger sein. Das ist der ewige Kreislauf dieses ehrwürdigen Gesichtsschmucks. Und er darf unter keinen Umständen unterbrochen werden. Deshalb sollten Sie sich jetzt diese neun triftigen Gründe verinnerlichen, warum ein Bart her muss.
Es gibt keine einzige Situation, in der ein Bart nicht hineinpasst. Man kann ihn hübsch striegeln und derart herausgeputzt an Hochzeiten, Familienfesten, Dates oder Vorstellungsgesprächen sehr positiv auffallen. Hacken Sie Holz mit einem Vollbart, misst sich ihre Kompetenz am Grad der Wildheit ihrer Gesichtsbehaarung.
Eigentlich ist alles wurscht, solange sie einfach einen Bart haben. Er ist schön und wichtig und lässt sich einfach nicht weg relativieren.
Der Windbart: Gibt es etwas heroischeres auf dieser Welt?
Der Fahrtwind-Bart: gigantisch.
Was ist eine Pfeife schon ohne Bart? Ein Nichts, ein Nichts, ein Nichts.
Auch so ein Kunststück wirkt einfach authentischer mit Bart.
Sich einen Bart wachsen zu lassen, braucht Zeit. Und je mehr Zeit vergeht, umso mehr hat man gelebt, erfahren und gelernt. Zwangsläufig wird dadurch ein langer, am besten schneeweisser Bart im Gesicht eines steinalten Mannes mit grenzenloser Weisheit assoziiert. Im Umkehrschluss heisst das: Weisheit misst sich an der Länge des Bartes.
Bei so viel Neid ist klar, dass alle einen Bart wollen, aber nicht alle ihn haben können. Unter den Neidern befinden sich solche, die einfach nicht genug kriegen können, ihr Bartwuchs aber zu wünschen übrig lässt.
Und dann gibt es Frauen, die sich innigst einen Bart wünschen, aber höchstens ein läppisches Damenschnäuzerchen vorweisen können, das dann wiederum unschön ist.
Und wenn sie ihn hat, er aber nicht, dann gibt es wirklich Anlass zur Sorge.
Viele Männer klagen bitterlich über Haarausfall und schmieren sich verzweifelt alle möglichen Tinkturen aufs Haupt. Dabei sollten sie ihr Augenmerk einfach einen Stock tiefer legen. Dort wächst der Stolz eines wahren Mannes.
Die Bartneidtheorie zeigte, dass manche Frauen sich heimlich einen Bart wünschen. Aber weil Willenskraft allein nicht ausreicht, dass das Haar im Gesicht spriesst, müssen sie stattdessen ihre Pro-Fell-Einstellung laut in die Öffentlichkeit tragen oder auch sehr subtil mittels eines bärtigen Mannes an ihrer Seite ausdrücken.
Einige sehen in der Suche nach einem perfekten Borstenexemplar gar eine sehr sinnvolle Lebensaufgabe. Diese Engelsdame hat allerdings ein Luxusproblem. Was wäre, wenn es zu wenig Bärte und zu viel Zeit gäbe? Unvorstellbar.
Bärte können diverse Dinge ersetzen. Durch sie wird wird einem plötzlich klar, dass Weihnachtsbäume, Teller und Tische total überschätzt sind.
Die Weisheit des Bartträgers kann besonders gut durch diese Bewegung unterstrichen werden:
Wut oder tiefe Abneigung kann man ebenfalls sehr gut mit Hilfe eines Bartes ausdrücken:
Tanzen mit einem Bart gibt dem Träger gleich ein ganz anderes Körpergefühl:
Ein Bart kann zuweilen ungeahnte Kräfte freisetzen:
Selbst ist der Bart: Es gibt nichts, was man schöner präsentieren könnte:
Buben haben keine Bärte, weil sie Kinder sind (sie wollen jedoch einen) und Männer haben Bärte, weil sie Männer sind. Wird dieses Gesetz verletzt, passiert das:
Deshalb: RASIEREN SIE NIEMALS IHREN BART AB!
Sollten Sie es trotzdem wagen, kann durchaus eine Entfremdung stattfinden: Mir wurde von Kindern berichtet, die ihre eigenen Väter nicht mehr erkannten. Das ist doch einfach nur grauenvoll.
Legitim ist allerdings der Wunsch mancher Kinder, frühzeitig mit wuchtiger Gesichtsbehaarung gesegnet zu werden:
Rapunzel war kein junges Fräulein. Im Turm sass ein Typ. Mit langem Bart. Und hätte er diesen nicht gehabt, würde das Märchen überhaupt nicht funktionieren.