Allahu-Akbar-Rufe bei Macheten-Angriff auf Polizistinnen in Belgien

Allahu-Akbar-Rufe bei Macheten-Angriff auf Polizistinnen in Belgien

06.08.2016, 19:36

Im belgischen Charleroi hat ein Mann mit einer Machete zwei Polizistinnen angegriffen und verletzt. Der Angreifer habe «Allahu Akbar» - Arabisch für «Gott ist grösser» - gerufen, als er am Samstag vor der Hauptwache angriff. Er wurde niedergeschossen und starb später.

Eine der beiden Beamtinnen sei mit «tiefen Wunden im Gesicht» in ein Krankenhaus gebracht worden, meldete die Nachrichtenagentur Belga. Ihre Kollegin sei leicht verletzt worden. Beide seien «ausser Gefahr», twitterte die Polizei.

Der Angriff habe sich vor dem örtlichen Polizeihauptquartier ereignet. Direkt nach der Tat riegelte die Polizei die Strassen rund um den Anschlagsort ab. Charleroi hat etwa 200'000 Einwohner und liegt rund 50 Kilometer südlich von Brüssel.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Auch über die Identität des Angreifers wurde nichts mitgeteilt. «Ich verurteile den Angriff in Charleroi auf das schärfste», schrieb der belgische Ministerpräsident Charles Michel auf Twitter. Innenminister Jan Jambon sprach von einer «abscheulichen Tat».

Schon früher Verbindungen nach Charleroi

In der Vergangenheit haben islamistische Terroristen von Belgien aus auch in Frankreich zugeschlagen. Einer der Attentäter der Anschlagsserie in Paris vom Januar 2015 unter anderem auf das Satire-Magazin «Charlie Hebdo» hatte Verbindungen nach Charleroi.

Auch der getötete mutmassliche Drahtzieher der Pariser Attentate vom November 2015 mit 130 Todesopfern kam aus Belgien. Im März sprengten sich drei Selbstmordattentäter auf dem Flughafen von Brüssel und in einer Metrostation in die Luft und rissen 32 Menschen mit in den Tod.

Seit den islamistischen Anschlägen von Paris, die wesentlich in Brüssel geplant worden waren, ist Belgien in erhöhter Alarmbereitschaft.

Islamisten-Hochburg und -Reservoir

Gemessen an der Bevölkerung ist Belgien auch das Land in der Europäischen Union, aus dem die meisten Dschihadisten nach Syrien gehen, um dort für die sunnitischen Fanatiker vom so genannten Islamischen Staat (IS) zu kämpfen.

Die Religion scheint oft nur Vorwand zu sein für die zum grossen Teil jugendlichen Abenteurer, die kaum Arabisch-Kenntnisse besitzen noch sich nennenswert im Koran auskennen. (sda/afp/dpa/reu)

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