Mit Messern bewaffnete Männer haben den Bahnhof der chinesischen Millionenstadt Kunming überfallen und ein Blutbad angerichtet. Bei dem Angriff im Südwesten Chinas ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 29 Menschen gestiegen. Mindestens 130 Menschen seien verletzt worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.
#Kunming railway station massacre. Men with knives stormed the station and killed 27 injuring 109 others #China pic.twitter.com/clj70TfTjr
— Brian Wang (@brian_wang) March 1, 2014
Die chinesischen Behörden machten Separatisten aus der Region Xinjiang für den blutigen Angriff in einem Bahnhof der südwestlichen Stadt Kunming verantwortlich. Xinjiang im Nordwesten Chinas ist die Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese sehen sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt.
Der örtliche Fernsehsender K6 berichtete im Kurznachrichtendienst Sina Weibo, die Polizei habe mindestens vier Angreifer erschossen. Der Tatort sei weiträumig abgesperrt worden. Ambulanzen rasten zum Bahnhof, um die Verletzten in Spitäler zu bringen, wie es weiter hiess.
Police confirm injuries in Kunming railway station, 27 dead, 109 injured! pic from Sina weibo. what happened? #news pic.twitter.com/WHbN138Bto
— Rachel Yu (@rrym24) March 1, 2014
Es handle sich um einen «organisierten, vorsätzlich geplanten terroristischen Angriff», zitierte Xinhua die Behörden. Über die Identität und die Motive der Angreifer gab es zunächst keine Informationen. Laut staatlichen Medien berichteten Überlebende: Eine Gruppe schwarz gekleideter Männer sei in den Bahnhof gerannt und habe wahllos auf ihre Opfer eingestochen.
MT @XHNews: At least 27 people dead, 109 others injured in attack in Kunming. pic.twitter.com/nKsbTwSaGk” < sad scene in #Kunming this evening.
— Paul Taylor (@PaulCTayla) March 1, 2014
Auf Sina Weibo, dem chinesischen Äquivalent von Twitter, wurden Fotos veröffentlicht, auf denen Blutspuren am Boden zu sehen waren, Sanitäter beugten sich über Opfer. Andere Fotos zeigten, dass sich vor dem Bahnhof viele Menschen versammelten. Die Authentizität der Bilder konnte jedoch nicht sofort überprüft werden.
Der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete auf Sina Weibo, der oberste Sicherheitsbeauftragte Pekings, Meng Jianzhu, werde nach Kunming reisen. Präsident Xi Jinping und Regierungschef Li Keqiang sprachen den Verletzten und Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.
Kunming liegt in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Diese grenzt unter anderem an die autonome Region Tibet. China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. (kad/meg/sda)
On weibo: Woman's husband killed in #Kunming; looking for missing son; reweeted for more than 10,000 times. pic.twitter.com/9hFYLYYVVb
— edde (@Edourdoo) March 1, 2014
Breaking: Dozens of people have been killed at #Kunming Train Station by a group of armed men. pic.twitter.com/Zgrg8iPKhT
— edde (@Edourdoo) March 1, 2014