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China

Opferzahl steigt: 29 Tote und rund 130 Verletzte nach Blutbad auf chinesischem Bahnhof

Bahnhof Kunming: Polizisten bewachen die Zugänge zum Ort, in dem das Massaker geschah. 
Bahnhof Kunming: Polizisten bewachen die Zugänge zum Ort, in dem das Massaker geschah. Bild: AP/Keystone/Alexander F. Yuan
«Terroristischer Angriff»

Opferzahl steigt: 29 Tote und rund 130 Verletzte nach Blutbad auf chinesischem Bahnhof

01.03.2014, 18:5502.03.2014, 12:24
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Mit Messern bewaffnete Männer haben den Bahnhof der chinesischen Millionenstadt Kunming überfallen und ein Blutbad angerichtet. Bei dem Angriff im Südwesten Chinas ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 29 Menschen gestiegen. Mindestens 130 Menschen seien verletzt worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Die chinesischen Behörden machten Separatisten aus der Region Xinjiang für den blutigen Angriff in einem Bahnhof der südwestlichen Stadt Kunming verantwortlich. Xinjiang im Nordwesten Chinas ist die Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese sehen sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt.

Der örtliche Fernsehsender K6 berichtete im Kurznachrichtendienst Sina Weibo, die Polizei habe mindestens vier Angreifer erschossen. Der Tatort sei weiträumig abgesperrt worden. Ambulanzen rasten zum Bahnhof, um die Verletzten in Spitäler zu bringen, wie es weiter hiess. 

Es handle sich um einen «organisierten, vorsätzlich geplanten terroristischen Angriff», zitierte Xinhua die Behörden. Über die Identität und die Motive der Angreifer gab es zunächst keine Informationen. Laut staatlichen Medien berichteten Überlebende: Eine Gruppe schwarz gekleideter Männer sei in den Bahnhof gerannt und habe wahllos auf ihre Opfer eingestochen.

Auf Sina Weibo, dem chinesischen Äquivalent von Twitter, wurden Fotos veröffentlicht, auf denen Blutspuren am Boden zu sehen waren, Sanitäter beugten sich über Opfer. Andere Fotos zeigten, dass sich vor dem Bahnhof viele Menschen versammelten. Die Authentizität der Bilder konnte jedoch nicht sofort überprüft werden.

Präsident spricht Beileid aus

Der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete auf Sina Weibo, der oberste Sicherheitsbeauftragte Pekings, Meng Jianzhu, werde nach Kunming reisen. Präsident Xi Jinping und Regierungschef Li Keqiang sprachen den Verletzten und Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.

Kunming liegt in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Diese grenzt unter anderem an die autonome Region Tibet. China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. (kad/meg/sda)

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