Die Tausenden vom Hungertod bedrohten Menschen in der belagerten syrischen Stadt Madaja sollen heute Montag dringend benötigte Lebensmittel erhalten. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sollen Lastwagen gegen Mittag dort eintreffen.
Regierungstruppen und deren Verbündete belagern die von Rebellen gehaltene Stadt seit einem halben Jahr. Aktivisten und Hilfsorganisationen zufolge starben zahlreiche Bewohner an den Folgen von Unterernährung.
Nach UNO-Angaben hatte das Regime in Damaskus am Donnerstag Hilfslieferungen an die etwa 40'000 Menschen in Madaja zugestimmt. Ein ursprünglich für Sonntag geplanter Transport musste laut IKRK aus logistischen Gründen verschoben werden.
Pawel Krzysiek, IKRK-Sprecher in dem Bürgerkriegsland, sagte der Nachrichtenagentur DPA, «grundsätzlich» werde der Transport der Güter am Montag beginnen. Zeitgleich zu der Hilfe für Madaja sollen demnach Lieferungen in die von Rebellen belagerten Orte Fua und Kefraja im Nordwesten Syriens gehen.
Ausser Nahrungsmitteln will das IKRK «Medizin und Artikel für die medizinische Grundversorgung, chronische Krankheiten, Schwangere und Säuglinge liefern».
Hilfsorganisationen konnten nach eigenen Angaben zuletzt im Oktober Lieferungen nach Madaja bringen. Aktivisten berichteten, die Menschen ernährten sich von Blättern, Hunden und Katzen.
Wie die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) mitteilte, starben am Sonntag in Madaja fünf weitere Menschen an den Folgen von Mangelernährung. Bei ihnen handle es sich um einen neunjährigen Knaben und vier Männer von mehr als 45 Jahren.
Zuvor hatte die Hilfsorganisation von mindestens 23 Menschen berichtet, die seit Dezember unterernährt in der Stadt gestorben seien. MSF dringt auf eine fortlaufende Versorgung der Menschen in Madaja. Eine einzelne Hilfslieferung reiche nicht aus.
(sda/dpa)