Leise schleiche ich mich durch den dunklen Korridor. Das Raumschiff zischt und knarzt und hinter jedem Schatten verbirgt sich Gefahr. Dabei will ich doch nur die Batterie des Fahrstuhls austauschen und mich in Sicherheit bringen. Aber da höre ich es schon – ein dumpfes Stampfen. Ein kurzer Kontrollblick auf den Bewegungssensor: Yep, da ist etwas im Anmarsch. Das Piepsen wird lauter. Das Alien muss direkt vor mir sein, aber da ist nichts. Eine Sekunde später packt mich eine knochige Klaue und eine Reihe spitzer Reisszähne blickt mich hungrig an. Ein letzter Schrei und das Alien hat einmal mehr bewiesen, wer der Wolf und wer das Schaf ist.
So in etwa spielt sich ein typischer Level in «Alien Isolation». Weil uns ein dunkles Zimmer und aufgedrehte Lautsprecher nicht ausreichen, haben wir uns eine Oculus Rift ausgeliehen. Die Virtual-Reality-Brille, die sich Facebook unter den Nagel gerissen hat, verwandelt das Gruselspiel in einen Horror-Trip – zumindest für die meisten watson-Redaktoren.
Wichtige Anmerkung: «Alien Isolation» unterstützt die Oculus Rift nicht offiziell und ist somit auch nicht dafür optimiert. Eine Demo für die Brille wurde lediglich zu Präsentationszwecken erstellt. Mit ein paar Anpassungen an den Spiel-Dateien kann aber jeder «Alien Isolation» mit der VR-Brille spielen.
«Alien Isolation» ist auch ohne Brille ein gutes Spiel, bei dem Gruselmomente nicht zu kurz kommen. Die Geschichte um die Tochter von Ellen Ripley, der Protagonistin aus den Filmen, zieht sich allerdings etwas in die Länge. Das Katz- und Maus-Spiel mit dem Alien nutzt sich auf die Dauer ab und man vermisst die Abwechslung. Dennoch sind die Aufeinandertreffen mit dem tödlichen Jäger immer wieder aufs Neue spannend. Besonders, wer den ersten Film gemocht hat, wird die authentische Umsetzung lieben.
«Alien Isolation» ist für PC, PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One erhältlich. Die PC-Version wurde uns von Koch Media zur Verfügung gestellt. Die Oculus Rift war eine Leihgabe des Entwicklerstudios Ateo.