Seit Tagen kämpfen die Menschen auf dem Balkan gegen das verheerende Hochwasser. Alllein in Bosnien sind mehr als eine Million Menschen von der Jahrhundertflut betroffen. Insgesamt kamen bislang in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien etwa 40 Menschen ums Leben. Einige werden noch vermisst.
In der Nacht zum Dienstag mussten erneut Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. In Kroatien überschwemmte der Fluss Save mehrere Dörfer, in Bosnien-Herzegowina mussten etwa 11'000 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden. Etwa ein Viertel der 3,8 Millionen Einwohner des Landes ist Behördenangaben zufolge von den Überschwemmungen betroffen. Hunderte Erdrutsche sorgten für zusätzliche Zerstörung.
Etwa 10'000 Bewohner der besonders stark betroffenen serbischen Kleinstadt Obrenovac mussten ihre Häuser verlassen. Serbische Helfer befürchten weitere Überschwemmungen, wenn die Flutwelle der Save die Donau erreicht.
Mit Blick auf die verheerenden Unwetter im Balkan hat die Glückskette ihr Spendenkonto «Überschwemmungen Europa» reaktiviert. Die Stiftung nimmt Spenden online und auf dem Postkonto 10-15000-6 entgegen. Die Partner-Hilfswerke der Glückskette ADRA, Caritas und das Schweizerische Rote Kreuz unterstützen die rund eine Million betroffenen Menschen in Bosnien, Serbien und Kroatien über ihre lokalen Partnernetzwerke. Dies teilte die Glückskette am Montag mit.
Zwei grosse Spenden aus der Schweiz stehen bereits fest. Sowohl Migros als auch Coop spenden je eine halbe Million Franken an das Schweizerische Rote Kreuz (SRK).
Die Überschwemmungen im Balkan haben mit Kalesija auch eine Partnerstadt der Stadt Zug in Mitleidenschaft gezogen. Mit Unterstützung des Zuger Stadtrats startet der Verein Zug-Kalesija eine Hilfsaktion. Der Stadtrat will am Dienstag einen Kredit in der Höhe von rund 20'000 Franken für die Nothilfe im Ausland sprechen.
Die Situation in Bosnien-Herzegowina sowie in Serbien sei nach wie vor prekär, schreibt das SRK. Zehntausende Menschen sind demnach in Schulen, Sporthallen und Gemeinschaftszentren untergekommen, wo sie unter anderem vom Roten Kreuz unterstützt werden. (whr/sda)