Nach dem islamistischen Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien sind nach Angaben der Behörden heute zehn der 38 Todesopfer identifiziert worden. Es handelt sich um acht Briten, eine Belgierin und einen Deutschen. Tausende Touristen verliessen das Land.
Bis Samstagnachmittag flogen allein britische Reiseanbieter rund 2500 ihrer Landsleute in ihre Heimat zurück. Noch in der Nacht zum Samstag trafen hunderte Urlauber am Flughafen von Enfidha zwischen Sousse und Tunis ein, um das Land zu verlassen. Allein in der Nacht gingen 13 Flüge in Richtung Europa.
Zu dem Anschlag bekannte sich die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Ein «Soldat des Kalifats» habe den «abscheulichen Hort der Prostitution, des Lasters und des Unglaubens» angegriffen, hiess es. Bei den von ihm getöteten Menschen handle es sich «zum Grossteil um Angehörige von Staaten, die gegen den IS kämpfen».
Die Regierung in Tunis kündigte einen entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus an. Unter anderem sollen innerhalb einer Woche bis zu 80 Moscheen geschlossen werden, in denen weiterhin «Gift zum Terrorismus» verbreitet werde. Daneben sollten verdächtige Parteien oder Vereine überprüft und eventuell aufgelöst werden.
Gerade der Zulauf aus Tunesien zu den sunnitischen Fanatikern des so genannten Islamischen Staates in Syrien und im Irak ist überproportional gross. (sda/dpa/afp)