A picture paints a thousand words , and this came from a real image #KiyiyaVuranInsanlik (humanity washed ashore). pic.twitter.com/uzQ7BmcYls
— Λffy Uddin (@AfjolUddin) 2. September 2015
Die Bilder eines toten dreijährigen Flüchtlingsbuben aus Syrien, der nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots an einen türkischen Strand gespült wurde, sorgen für grosse Bestürzung. Die Fotos gingen um die Welt.
Die Bilder zeigen die Leiche des kleinen Aylan Kurdi, der am Mittwoch mit dem Gesicht im Sand an einem Strand nahe dem westtürkischen Ferienort Bodrum gefunden wurde. Er war in einem Flüchtlingsboot gewesen, das am Mittwochmorgen sank. Auch sein Bruder Galip und seine Mutter überlebten die Überfahrt nicht.
Der Vater schilderte den Tod seiner Familie im Meer. Das Boot sei auf der Fahrt von Bodrum zur griechischen Insel Kos bei hohem Wellengang gekentert, sagte Abdullah Kurdi dem oppositionellen syrischen Radiosender Rosana FM am Donnerstag in einem Telefonat.
«Ich half meinen beiden Söhnen und meiner Frau und versuchte mehr als eine Stunde lang, mich am gekenterten Boot festzuhalten. Meine Söhne lebten da noch. Mein erster Sohn starb in den Wellen, ich musste ihn loslassen, um den anderen zu retten.»
Weinend fügte der Vater hinzu, dass trotz seiner Bemühungen auch der andere Sohn gestorben sei. Als er sich dann um seine Ehefrau habe kümmern wollen, habe er sie tot vorgefunden. «Danach war ich drei Stunden im Wasser, bis die Küstenwache ankam und mich rettete.»
Er habe den Schleppern 4000 Euro für die Überfahrt seiner Familie gezahlt. Der Menschenschmuggler an Bord sei nach Beginn des hohen Wellengang ins Wasser gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen, und habe die Flüchtlinge alleine gelassen.
Eine in Vancouver lebende Tante des Jungen sagte der Tageszeitung «Ottawa Citizen», das Ziel der Familie sei Kanada gewesen. Die Familie stammt aus der nordsyrischen Stadt Kobane, der Vater arbeitete nach seinen Worten vor der Flucht in die Türkei als Coiffeur in Damaskus.
Die Fotos von der Kinderleiche, bekleidet mit einem roten T-Shirt und einer kurzen blauen Hose, gingen um die Welt. Ein junger Polizist nahm den toten Knaben in die Arme und trug ihn davon. Auf einem Foto ist zu sehen, wie der Beamte den Kopf zur Seite dreht, als könne er den Anblick der Kinderleiche nicht ertragen.
Selbst wenn die Fotos zu einem Umdenken und zu mehr Offenheit in Europa führen sollten: Für Aylans Familie und für Tausende weitere tote Flüchtlinge käme das zu spät. Die Tante aus Vancouver sagt, der Vater habe nur noch einen Wunsch: Mit den Leichen seiner Kinder und seiner Ehefrau nach Kobane zurückzukehren – und dann neben ihnen beerdigt zu werden.
Nilüfer Demir, die die Fotos für die Nachrichtenagentur Dogan machte, schilderte im Fernsehsender CNN Türk den Moment, als sie das Foto schoss: «Als ich den dreijährigen Aylan Kurdi gesehen habe, gefror mir wirklich das Blut in den Adern. In dem Moment war nichts mehr zu machen. Er lag mit seinem roten T-Shirt und seinen blauen Shorts, halb bis zum Bauch hochgerutscht, leblos am Boden. Ich konnte nichts für ihn tun. Das einzige, was ich tun konnte, war, seinem Schrei – dem Schrei seines am Boden liegenden Körpers – Gehör zu verschaffen. Viele Zeitungen – auch in der Schweiz – veröffentlichten das Foto als Sinnbild der Flüchtlingskrise.
Im westtürkischen Bodrum wurden vier Schlepper festgenommen. Es handle sich dabei um syrische Staatsbürger, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Donnerstag unter Berufung auf die Polizei in Bodrum. Sie sollen für den Tod von zwölf Flüchtlingen verantwortlich sein, darunter für den des Dreijährigen, dessen Leiche angespült wurde.
(whr/sda/afp/dpa/reu)
Aber: Das wussten wir doch schon längst - oder etwa nicht. Erst die Bilder des ertrunkenen Kindes brauchte es, um das Blut in den Adern stocken zu lassen! Für einen Moment - dann gehen wir zur Tagesordnung zurück! Wo sind wir angekommen?
EU und Friedensnobelpreis. Ein Witz. Ein Klub voller selbstgefälliger, zynischer, vollgefressener Funktionäre...