International
Frankreich

Schlimmste Brandkatastrophe seit zehn Jahren: Flammeninferno in Paris fordert acht Todesopfer

Schlimmste Brandkatastrophe seit zehn Jahren: Flammeninferno in Paris fordert acht Todesopfer

02.09.2015, 10:2702.09.2015, 11:39
Mehr «International»

Bei einem verheerenden Grossbrand in einem Pariser Wohnhaus sind acht Personen ums Leben gekommen, darunter zwei Kinder. Ersten Ermittlungen zufolge könnte es sich um Brandstiftung handeln. Die Flammen zerstörten in der Nacht zum Mittwoch ein fünfstöckiges Haus im Norden von Paris. Es ist die schlimmste Brandkatastrophe in der französischen Hauptstadt seit zehn Jahren.

Die Feuerwehr rückte mit rund 100 Mann an, um das Feuer im Haus in der Myrha-Strasse im 18. Pariser Bezirk zu löschen. Der Brand begann laut Ermittlern im Erdgeschoss des unweit der Basilika Sacré-Coeur gelegenen Hauses und griff dann auf das Treppenhaus über. Die Flammen wüteten nach Worten eines Feuerwehrmanns im ganzen Haus «vom Erdgeschoss bis zum Dach».

Sechs Menschen starben an Rauchvergiftung, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei weitere Menschen starben, als sie sich in ihrer Verzweiflung aus den Fenstern stürzten. Vier Menschen wurden verletzt.

«Es liegt auf der Hand, dass bei zwei Anrufen in einer Nacht eine kriminelle Handlung vorliegen könnte.»

Die genaue Brandursache war unklar. Die Pariser Staatsanwaltschaft beauftragte aber wegen des Verdachts der Brandstiftung die Kriminalpolizei mit den Ermittlungen.

Zwei Feuer

Tatsächlich war die Feuerwehr in der Nacht gleich zweimal zu dem Haus gerufen worden: Um 2.23 Uhr rückte die Feuerwehr an, um ein «begrenztes» Feuer aus brennendem Papier zu löschen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Dann wurde die Feuerwehr erneut um 4.30 Uhr gerufen.

«Es liegt auf der Hand, dass bei zwei Anrufen in einer Nacht eine kriminelle Handlung vorliegen könnte», sagte ein Sprecher des französischen Innenministeriums. Innenminister Bernard Cazeneuve besuchte umgehend den Ort der Katastrophe.

Staatschef Hollande will Klärung

Im Sender Europe 1 sagte er später, eine kriminelle Tat sei die wahrscheinlichste Erklärung für das Feuer. Frankreichs Staatschef François Hollande versprach, es werde «alles unternommen, um Licht in die Ursache für dieses Drama zu bringen». Den Angehörigen der Toten sprach er sein Beileid aus.

Es ist die schwerste Brandkatastrophe in Paris seit zehn Jahren. Im April 2005 waren bei einem Feuer in einem Hotel 24 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen elf Kinder. Im August des gleichen Jahres starben 17 Menschen bei einem weiteren Grossbrand, unter den Toten waren 14 Kinder. (whr/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Biden: Werde meinen Sohn nicht begnadigen oder Strafe mildern

US-Präsident Joe Biden hat bekräftigt, seinen verurteilten Sohn Hunter nicht begnadigen oder dessen Strafe abmildern zu wollen. «Ich habe gesagt, dass ich mich an die Entscheidung der Jury halte. Das werde ich tun. Und ich werde ihn nicht begnadigen», sagte Biden am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im süditalienischen Fasano am Rande des Gipfeltreffens von sieben grossen Industrienationen (G7) auf die Frage einer Journalistin zu dem Prozess.

Zur Story