Es steht 2:2, als Torhüterin Michèle Tschudin die rote Karte sieht (70.), nachdem sie Ardita Iseni wenige Meter vor dem Strafraum unsportlich von den Beinen holt. Das Team von Sebastien Bader behauptet sich trotz dieses Nachteils gegen die Ostschweizerinnen, lässt sich die Unterzahl kaum anmerken und trifft Minuten später sogar geschickt zur 3:2-Führung. Kapitänin und Top-Talent Riola Xhemaili schnappt sich den Ball, guckt kurz auf und bemerkt, dass die St.Galler-Torhüterin zu weit vorne steht. Xhemaili nutzt diese Möglichkeit gekonnt aus und netzt diesen Weitschuss überzeugend ein.
Die überragende Camille Surdez sichert den Baslerinnen in der 87. Minute den Sieg und trifft zum zweiten Mal, nachdem sie bereits in der 3. Minute das Spielgerät nach einem präzisen Zuspiel hinter die Linie drückt.
Basel startete extrem spielfreudig und erarbeitet sich allerlei Chancen. Die beiden Aussenläuferinnen Imane Saoud und Kristina Sundov sind gut gelaunt und sorgen mit ihrer Schnelligkeit immer wieder für gefährliche Situationen. St.Gallen gelingt durch zwei Tore von Ardita Iseni zwei Mal der Ausgleich – mehr aber auch nicht.
FC Basel 1893 - FC St.Gallen-Staad 4:2
Tore: 3. Surdez 1:0. 25. Iseni 1:1. 33. Sundov 2:1. 63. Iseni 2:2. 83. Xhemaili 3:2. 87. Surdez 4:2.
Der verschossene Penalty in der zweiten Minute von Mittelfeldspielerin Stefanie De Alem da Eira ist ein Sinnbild dieser Partie.
Die Bernerinnen spielen abgeklärt, erarbeiten sich viele Möglichkeiten und wirken selbstbewusst. Das Heimteam ist defensiv gut aufgestellt, erarbeitet sich jedoch wenige, nicht erwähnenswerte Chancen. Bei YB sieht es ganz anders aus: Riesenchance in der 31. Minute und ein Lattenknaller in der 75. – und eben der versäumte Penalty. Die zweitplatzierten Bernerinnen hätten mit einem Sieg den Abstand zu Leader Servette verkürzen können.
In der Women's Super League ist es eine Seltenheit, dass Leader Servette Punkte liegen lässt. Es ist eine Partie, die für Fussball-Fans wenig Attraktionen bietet. Schuld daran sind die Gäste, die im Stade de la Fontenette 90 Minuten lang ihren Bus vor dem Tor parken.
Luzern verfolgt einen klaren Plan: Keinen Gegentreffer und möglichst Punkte mit nach Hause nehmen. Das gelingt den Innerschweizerinnen auch, die hinten komplett dicht machen. Seitens Luzern geht also ein resultatorientiertes Spiel über die Bühne. Servette erarbeitet sich etliche Chancen, der Ball wird aber immer wieder abgewehrt oder fliegt am Tor vorbei.
Für heftige Diskussionen sorgt das Foul der Tessinerin Cristina Carp (34.). Im Zweikampf mit Meriame Terchoune verliert die Stürmerin die Nerven und schubst ihre Gegenspielerin aggressiv zu Boden. Die Schiedsrichterin zeigt sogleich die gelbe Karte, welche beim FCZ, die auf Rot plädieren, auf Unverständnis stösst.
Lugano steht auch nach 17. Spielen noch immer ohne Punkte und somit ohne Erfolgserlebnis da – die FCZ-Frauen nehmen als klare Favoritinnen verdient drei Punkte mit nach Hause. In den letzten vier Minuten raffen sich die Gäste nochmals zusammen – Seraina Piubel, Kim Dubs und Martina Moser netzen ein, wobei der letzte Treffer ein echter Hingucker ist.
Der frühe Führungstreffer (9.) von Kapitänin Fabienne Humm ist der Startschuss zum torreichen Spiel des Teams von Inka Grings. Lugano kämpft, rennt und versucht nicht unterzugehen. Das klappt in der ersten Halbzeit überraschend gut, gegen Ende der Partie lassen die Tessinerinnen dann aber stark nach und kassieren die nächste Kanterniederlage.
FC Lugano Femminile – FC FC Zürich Frauen 0:6
Tore: 9. Humm 0:1. 34. Andrade 0:2. 77. Moser 0:3 86. Piubel 0:4 88. Dubs 0:5. 90. Moser 0:6.