International
Syrien

Syrische Kurden bitten Assad um Beistand gegen die Türkei

Kurden bitten Assad um Hilfe gegen Erdogan: Syrische Truppen marschieren in Manbidsch ein

28.12.2018, 11:1028.12.2018, 16:24
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Zur Abwehr eines Einmarschs der türkischen Streitkräfte ist die syrische Armee am Freitag in die strategisch wichtige Stadt Manbidsch nahe der Grenze zur Türkei einmarschiert. Ein Armeesprecher erklärte im Staatsfernsehen, die Soldaten hätten in der Stadt die syrische Nationalflagge gehisst.

Kurz zuvor hatten die syrischen Kurden, die sich durch den geplanten US-Truppenabzug in Bedrängnis sehen, die Regierung in Damaskus um Beistand gegen die Türkei gebeten.

«Wir laden die syrischen Regierungstruppen ein, die Kontrolle über die Gebiete zu übernehmen, die wir ihnen entzogen haben, insbesondere von Manbidsch, und diese Gebiete gegen eine türkische Invasion zu verteidigen», hiess in einer Erklärung der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), welche das Zweckbündnis mit dem syrischen Militär dokumentierte.

«Terrorismus zerschlagen»

Der syrische Armeesprecher sagte nach dem Einmarsch in Manbidsch, das Militär werde «den Terrorismus zerschlagen und alle Invasoren und Okkupanten besiegen». Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass sich syrische Streitkräfte in der 30 Kilometer von der türkischen Grenze entfernten Stadt befinden. Dort wurden auch noch weiterhin Soldaten aus den USA und Frankreich vermutet.

Die YPG hatten Manbidsch 2016 erobert und damals die Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der Stadt vertrieben. Dabei waren sie von der internationalen Anti-IS-Koalition unter Führung der USA mit Luftangriffen, Spezialkräften und Waffen unterstützt worden.

epa07077198 A handout photo made available by Syrian Arab News Agency (SANA) shows Syrian President Bashar Assad chairing a meeting of the Central Committee of al-Baath Arab Socialist Party in Damascu ...
Baschar al-Assad soll den Kurden helfen.Bild: EPA/SANA

Die YPG-Präsenz in der Stadt westlich des Euphrat war der Türkei von Beginn an ein Dorn im Auge, da sie ein unabhängiges kurdisches Gebiet an ihrer Südgrenze verhindern will. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vor kurzem eine Militäroffensive angekündigt, um die YPG aus der Region zu vertreiben. Die türkische Armee verstärkte ihre Truppenpräsenz an der Grenze, von Ankara unterstützte syrische Rebellengruppen schickten Kämpfer nach Manbidsch.

Echo aus Ankara und Moskau

Das türkische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, die syrischen Kurden hätten «nicht das Recht», sich Beistand aus Damaskus zu holen. Syriens Verbündeter Russland hingegen, das Staatschef Baschar al-Assad im September 2015 um militärischen Beistand gebeten hatte, begrüsste den Vorstoss der syrischen Armee.

Der Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, der Vormarsch trage zur «Stabilisierung der Lage» bei. Anfang Januar will Russland einen weiteren Syrien-Gipfel mit den Präsidenten des Iran und der Türkei einberufen. Sein Land sei an der Reihe, ein solches Treffen zu organisieren, sagte der russische Vize-Aussenminister Michailogdanow laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump überraschend den Abzug der rund 2000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt, woraufhin Erdogan erklärte, die YPG würden nun aus der Region vertrieben. Wegen der US-Truppenpräsenz in Nordsyrien hielt sich Ankara bis zu diesem Zeitpunkt mit Angriffen zurück. (cma/sda/afp)

Wiederaufbau in Syrien wird zur Herkulesaufgabe

Video: srf
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Paul_Partisan
28.12.2018 11:09registriert November 2014
Tragisch dass es soweit kommen musste, allerdings wohl die einzige Möglichkeit für die YPG. Der Türkische Angriffskrieg muss sofort gestoppt werden. Bleibt zu hoffen dass Assad die aufopfernd kämpfenden Kurden mit Autonomie (ähnlich wie im Irak) entlohnt und die errungenen Siege über den IS und andere Fanatiker nicht umsonst warten. Für ein freies Rojava!
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walsi
28.12.2018 11:28registriert Februar 2016
Moment mal, jetzt soll es Assad richten?! War er nicht noch bis vor kurzem das personifizierte Böse, welches man unbedingt ausmerzen muss?
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Pitsch Matter
28.12.2018 11:44registriert September 2016
Türkei und Syrien beides Freunde von Russland. Es wird Zeit das Putin sein Machtwort spricht.
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