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Binden und Tampons sind in Schottland bald kostenlos erhältlich

binden tampons
Schulen und Universitäten sind künftig dazu verpflichtet, eine Auswahl von Binden und Tampons kostenlos in Toiletten anzubieten.Bild: shutterstock

Binden und Tampons sind in Schottland bald kostenlos erhältlich

25.11.2020, 08:54
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In Schottland sollen Binden, Tampons und ähnliche Artikel künftig kostenlos erhältlich sein. Das Parlament in Edinburgh verabschiedete nach eigenen Angaben am Dienstagabend einstimmig einen entsprechenden Gesetzentwurf der Labour-Abgeordneten Monica Lennon. Demnach muss die schottische Regierung ein landesweites Programm zur Bereitstellung von Menstruationsprodukten einrichten. Schulen und Universitäten sind verpflichtet, eine Auswahl dieser Artikel kostenlos in Toiletten anzubieten. Auch andere öffentliche Einrichtungen können künftig von der Regierung dazu veranlasst werden.

«(Ich bin) stolz darauf, für diese bahnbrechende Gesetzgebung gestimmt zu haben, die Schottland zum ersten Land der Welt macht, das kostenlose Menstruationsprodukte all denjenigen zur Verfügung stellt, die sie brauchen», twitterte Regierungschefin Nicola Sturgeon. Es sei eine wichtige Massnahme für Frauen und Mädchen.

Schottland gilt als Vorreiter

Es handele sich um einen «praktischen und fortschrittlichen» Gesetzentwurf, der wegen der Corona-Pandemie umso wichtiger sei, zitierte die Nachrichtenagentur PA die Labour-Abgeordnete Monica Lennon. «Perioden hören nicht wegen Pandemien auf, und die Arbeit zur Verbesserung des Zugangs zu unerlässlichen Tampons, Binden und wiederverwendbaren Produkten war noch nie so wichtig wie heute.»

In Grossbritannien gilt vor allem Schottland als Vorreiter im Kampf gegen die sogenannte Perioden-Armut. Viele haben zu wenig Geld für solche Artikel und greifen während ihrer Periode zu alten Zeitungen, Stofflappen und Klopapier. Etliche Schulen und Universitäten stellen dort bereits kostenlos Binden und Tampons zur Verfügung.

Der am Dienstag verabschiedete Gesetzentwurf verpflichte die lokalen Behörden dazu, entsprechende Artikel unentgeltlich bereitzustellen, schrieb die BBC. Die jeweiligen Kommunalverwaltungen müssten nun entscheiden, welche praktischen Vorkehrungen getroffen werden, aber Tampons und Binden müssten «einigermassen leicht» und mit «angemessener Würde» zugänglich gemacht werden. (viw/sda/dpa)

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31 Kommentare
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du_bist_du
25.11.2020 10:35registriert Mai 2020
Pille und Kondome absolut kostenlos, wäre mein Vorschlag. Dä würden der Gesellschaft zahlreiche Ergebnisse von spontanen Ergüssen erspart bleiben...
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Forest
25.11.2020 10:00registriert April 2018
"Viele haben zu wenig Geld für solche Artikel und greifen während ihrer Periode zu alten Zeitungen, Stofflappen und Klopapier."

Ich finde es sehr vorbildlich und solidarisch solche Artikel zur Verfügung zu stellen. Ein Schritt in die richtige Richtung.
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Atavar
25.11.2020 09:30registriert März 2020
Wird's nun halt mit Steuergeld bezahlt - am Ende des Tages wird das nicht mehr sein als "rechte Tasche - linke Tasche".

So sehen heute politisch innovative Lösungen wohl aus.
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