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«Das entschädigt für vieles, für fast alles. Es ist genial!»

Sensations-Olympiasieger Sandro Viletta

«Das entschädigt für vieles, für fast alles. Es ist genial!»

Ein Talent, aber immer wieder verletzt und nie richtig den Durchbruch geschafft – das war Sandro Viletta bis heute. Nun ist der Bündner Olympiasieger in der Super-Kombination.
14.02.2014, 13:2114.02.2014, 16:09
Ralf Meile
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Am 3. Dezember 2011 schafft Sandro Viletta das Highlight seiner Karriere. Im Super-G von Beaver Creek feiert er seinen einzigen Weltcup-Sieg.

Jenen Tag vor über zwei Jahren wird er sich bestimmt auch weiterhin merken. Doch der Valentinstag 2014 ist ein noch speziellerer: Sandro Viletta fährt in Sotschi sensationell zum Olympiasieg.

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DER Moment: Sandro Viletta ist Olympiasieger.GIF: SRF

«Es ist unbeschreiblich, ich freue mich extrem», war im SRF die erste Reaktion des frischgebackenen Olympiasiegers, dem es vor Freude beinahe die Sprache verschlug. «Ich wusste immer, dass ich es schaffen kann. Jetzt habe ich es geschafft. Das entschädigt für vieles, für fast alles. Es ist genial!»

Carlo Janka, der als Schweizer mit den grössten Medaillenaussichten galt, wurde 8. «Meine Leistung heute ist Wurst, Hauptsache einer von uns hat gewonnen. Das war ein sensationeller Slalom von Sandro Viletta.»

Nach viel Leid endlich ganz viel Freud

Rückenprobleme hatten den Engadiner aus La Punt Chamuesch immer wieder in die Knie gezwungen. Vilettas Karriere wäre ohne sie sicherlich anders, vielleicht erfolgreicher verlaufen. Letzten Endes brachte der Rücken ihn aber auch zum grossen Erfolg in Sotschi. Denn nur wegen der Verletzungen wandelte sich der einstige Supertechniker (zeitweise war er die Nummer 1 der Junioren-Weltrangliste) zu einem Speedfahrer. Dass er das Slalomfahren in der Zwischenzeit dennoch nicht verlernt hat, kam ihm nun zu Gute.

Mit seiner langen Leidensgeschichte erinnert er an Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin. Auch die Engelbergerin war immer wieder, oft schwer, verletzt und durfte nun in Sotschi die Früchte dafür ernten, dass sie trotzdem nie aufgegeben hat. Gisin gehörte auch zu einer der ersten Gratulantinnen auf Twitter:

Wieder eine Medaille für Innerhofer

Viletta legte in der Abfahrt eine solide Basis, als 14. verlor er 1,64 Sekunden auf Halbzeitleader Kjetil Jansrud. Mit einem grandiosen Slalom-Durchgang stürmte der 28-Jährige noch nach vorne. Nur der Slowake Adam Zampa war durch die Kippstangen etwas schneller.

Viletta siegte 34 Hundertstelsekunden vor dem unverwüstlichen Kroaten Ivica Kostelic (vierte Olympiamedaille – zum vierten Mal Silber!) und 47 Hundertstelsekunden vor dem Italiener Christof Innerhofer, der in Sotschi bereits Silber in der Abfahrt gewonnen hat.

Kostelic strahlte wie ein Sieger auf dem Podest und Innerhofer war ebenfalls überglücklich. «Ich kanns nicht glauben! Nach der Abfahrt wollte ich eigentlich gar nicht mehr zum Slalom antreten, weil ich mir gedacht habe, dass ich eh keine Chance habe. Ich wollte mich für den Super-G schonen, weil ich Rückenprobleme habe. Aber man weiss ja nie», sagte der Südtiroler im SRF. Die Kurssetzung habe ihn begünstigt. «Der Lauf war ring, mit wenig Speed. Das hat mir geholfen.»

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Christof Innerhofer bestieg das Podest erst nach einem Purzelbaum.GIF: SRF
Ansprechend in der Abfahrt …
Ansprechend in der Abfahrt …Bild: Reuters
… grossartig im Slalom: Gold für Sandro Viletta!
… grossartig im Slalom: Gold für Sandro Viletta!Bild: AP
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