Der «Superspreader-Event» in einem Stadtzürcher Club hat den Kanton Zürich beunruhigt. Die Arbeit der Contact-Tracer wurde zudem erschwert, weil viele Besucher falsche Adressen angaben.
Viele Partygänger beschimpften die Kontaktermittler bei ihrer Nachforschungsarbeit und hinterliessen bei den Clubbetreibern falsche E-Mail-Adressen, wie Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) an einer Medienkonferenz in Zürich sagte.
Trotzdem wolle die Regierung aktuell keine Clubs schliessen. Die Vorfälle hatten der Stadt aber zu denken gegeben, Rickli sagte an der Pressekonferenz am Sonntag: «Wir sind total verärgert.»
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Die Gesundheitsdirektorin zeigte sich davon enttäuscht, dass sich auch dieses Wochenende die Partygänger nicht an die Hygieneregeln hielten. Dies hätten ausgewertete Nachrichten und Bilder auf den Social-Media-Kanälen gezeigt.
Sie rief die Clubbetreiber dazu auf, die Identitätskarten der Besucher zu kontrollieren, «Fake-Namen reichen nicht.» Werden die Anweisungen nicht befolgt, so Rickli, würden Clubschliessungen in Betracht gezogen. «Das ist eine letzte Gelegenheit», sagte sie weiter.
Am 21. Juni war es im Kanton Zürich zum ersten sogenannten «Superspreader-Event» gekommen. Ein Mann, der in einem Stadtzürcher Club anwesend war, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, entwickelten daraufhin Symptome und wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet.
Es habe lange gedauert, bis man den Betreiber des betreffenden Clubs erreicht habe, sagte Christiane Meier, Kantonsärztin ad interim. Am 26. Juni ging beim Kanton die Meldung ein, der Clubbesitzer konnte aber erst am 27. erreicht werden.
Der Clubbetreiber konnte dann den Kontaktermittlern des Kantons Zürich eine Liste mit den Kontaktdaten der Besucher des Clubs vom Abend des 21. Juni überreichen. Dank der Kontaktliste konnten die Gäste des Clubs am Samstag über die notwendige Quarantäne informiert werden.
Das Problem dabei war aber, dass die Liste nicht vollständig war. Etliche Partygänger hätten sich nachträglich beim Kanton gemeldet, als der Fall am Samstag publik wurde. Diese seien aber auf keiner Liste gewesen.
Um die Infektionskette zu unterbrechen, ordnete der Kantonsärztliche Dienst für die knapp 300 Gäste und Angestellten des Clubs eine zehntägige Quarantäne an.
Superspreader sind sogenannte Superverbreiter des Virus. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind dies erkrankte Personen, die aus unbekannten Gründen sehr ansteckend sind. (jaw/sda)
Zudem exakt der Fall, wie er vor einigen Wochen in Südkorea vorgekommen ist. Das hätte man also wirklich sehen kommen können.
...und jetzt will der Regierungsrat trotzdem mal noch das nächste Wochenende abwarten. Schliifts?!? Erstens: Dem Virus sind die langsamen Entscheidungsprozesse in der CH komplett egal. Zweitens: Ausserordentliche Lage ist beendet und die Verantwortung liegt nun wieder bei den Kantonen. Darum sollen diese gefälligst auch die Verantwortung tragen und Entscheide fällen – wenn nötig halt auch unpopuläre.