Die Ausbreitung des Coronavirus und die Implementierung der besten Massnahmen ist auch in den jüngsten Ausgaben der Sonntagszeitungen wieder ein grosses Thema. So forderte Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz, gegenüber der «NZZ am Sonntag» angesichts der Lage in zahlreichen Ländern weitere Einreisemassnahmen des Bundes. «Wir sollten nicht mehr viel Zeit verlieren, um eine Maskenpflicht einzuführen», sagte Engelberger zudem zur «SonntagsZeitung». «Wenn nötig, behalten wir uns eine Pflicht vor. Die Pandemie kann schnell wieder ein dramatisches Ausmass annehmen», erklärte Engelberger obendrein gegenüber dem «SonntagsBlick». Der Leiter der Coronavirus-Taskforce des Bundes, Matthias Egger, regte gegenüber der «SonntagsZeitung» ebenfalls erneut eine Maskenpflicht an. «Wir empfehlen eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und überall, wo eine Nachverfolgung mittels Contact Tracing nicht möglich ist», sagte er der Zeitung. Der «SonntagsBlick» thematisiert ausserdem die Hygiene bei Einkaufskörben. Coop desinfiziere die Wägeli und Einkaufskörbe weiterhin, hiess es in dem Blatt. Die Migros tue dies dagegen gemäss Auskunft der Pressestelle nicht.
Eine Umfrage des «Blick» bei allen 26 Kantonen zeigt, dass es in punkto Vorbereitungen hapert. Ein Beispiel: Vom Kanton Tessin – dem am stärksten vom Coronavirus betroffenen Kanton – heisst es, man werde sich in der kommenden Woche um das Thema kümmern. Im Graubünden muss die Planung von Massnahmen erst bis Ende August fertiggestellt sein.
Auch bezüglich lokaler Corona-Ausbrüche wird klar: Eine gute Vorbereitung sieht anders aus. Gemäss «Blick» meldet als Beispiel der Kanton Uri, dass es keine detaillierten Pläne für einen lokalen Ausbruch gebe. Im selben Artikel wird Nicola Low zitiert, Epidemiologin an der Uni Bern. Ihrer Ansicht nach ist Contact Tracing sinnvoll, die zweite Welle müsse aber proaktiv verhindert werden.
Fragt man im Kanton Glarus nach, wird zwar ein sogenannte Rebound-Konzept erwähnt, genauere Informationen werden jedoch nicht geliefert. Bei weiteren Kantonen wird bestätigt, dass die Situation laufend beobachtet werde. Contact Tracing ist oftmals das wichtigste Instrument, der Fokus bei den Kantonen liegt also darauf, Infektionsketten rückzuverfolgen und zu unterbrechen.
Im Zürcher Club Flamingo kam es zu einem sogenannten «Superspreading», 300 Personen wurden vorsorglich in Quarantäne geschickt. Das Unverständnis bei Regierungsrätin Jacqueline Fehr ist diesbezüglich gross, wie ein Update ihres Tweets zeigt.
Wieso braucht es Makskenpflicht im öV, wenn sich Leute im Club anstecken? Wir brauchen endlich Daten, die zeigen, WO sich jemand ansteckt. Nur dann können eir die richtigen Massnahmen treffen. Dazu meine Gedanken im NZZ-Artikel von Ende Mai - siehe unten @NZZ #COVID19 https://t.co/zbJfV1x1RG
— Jacqueline Fehr (@jacquelinefehr) June 28, 2020
(rst/sda)
Hätte man nach den Öffnungen Anfang Juni zwei Wochen abgewartet, was passiert, hätte man nächste Schritte besser planen und anpassen können. Ich hatte das Gefühl, dass dies zwar die Absicht des Bundesrates war, dass aber von allen Seiten zuviel Druck kam, endlich vorwärts zu machen.
Wenn wir alle vernünftig damit umgegangen wären, hätte das sogar klappen können. Schade, zuviele Egos.
Sollen diese Player aber bitte jetzt ganz schnell griffige Massnahmen auf die Beine stellen, die vereinbar mit der Wirtschaft sind.
Ansonsten schlage ich vor, wir lassen wieder Herrn Berset einfach machen...