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«Zu hundert Prozent real»: Schiffbrüchiger besteht Test mit Lügendetektor

Schiffbrüchiger José Salvador Alvarenga auf dem Weg ins Spital nach einer einjährigen Irrfahrt auf dem Meer.
Schiffbrüchiger José Salvador Alvarenga auf dem Weg ins Spital nach einer einjährigen Irrfahrt auf dem Meer.Bild: AP/La Prensa Grafica
Doch kein Schwindler

«Zu hundert Prozent real»: Schiffbrüchiger besteht Test mit Lügendetektor

Der 37-jährige José Salvador Alvarenga hat mit seiner unfassbaren Geschichte von einer mehr als einjährigen Irrfahrt über den Pazifik einen Test mit dem Lügendetektor bestanden. 
05.04.2014, 16:5205.04.2014, 16:57
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Die US-Anwaltskanzlei Masonek bescheinigte dem Schiffbrüchigen aus El Salvador am Freitag, dass seine Erzählungen «zu hundert Prozent real» seien.

Alvarenga reiste nach Mexiko um die Mutter seines verstorbenen Kameraden zu treffen.
Alvarenga reiste nach Mexiko um die Mutter seines verstorbenen Kameraden zu treffen.Bild: Dukas

Die Kanzlei hatte eigens eine Ärztin eingeschaltet, die Alvarenga mit einem Katalog von 82 Fragen auf die Probe stellte. Er war am 30. Januar auf den Marshallinseln gestrandet und hatte nach eigenen Angaben eine 13-monatige Fahrt über eine Distanz von 12'500 Kilometern mit einem nicht manövrierfähigen Wrack hinter sich.

José Salvador Alvarenga bei seiner Rückkehr nach El Salvador am 11. Februar. 
José Salvador Alvarenga bei seiner Rückkehr nach El Salvador am 11. Februar. Bild: Dukas

Alvarenga «lügt nicht» und seine Geschichte «ist kohärent», sagte die Ärztin Maria Elena Revelo. Für den Schiffbrüchigen ist es von grosser Bedeutung, nicht als Schwindler durchzugehen. Zum einen wurden ihm zahlreiche Angebote unterbreitet, seine Geschichte zu vermarkten. Zum anderen muss ihm abgenommen werden, dass sein Kamerad Ezequiel Cordova, der sich ursprünglich ebenfalls an Bord befand, den Strapazen erlag.

Nach seinen eigenen Angaben war Alvarenga Ende 2012 mit Cordova in Mexiko zur Haifisch-Jagd aufgebrochen. Nach einer Motorpanne des sieben Meter langen Glasfaserboots trieben sie hilflos auf dem Pazifik. Cordova starb laut Alvarenga unterwegs, weil er die Notnahrung aus rohem Vogelfleisch und Fisch, Schildkrötenblut, Regenwasser und eigenem Urin nicht vertrug.

«Ich fühle mich besser, weil ich jetzt weiss, was seine letzten Worte waren»
Mutter des verstorbenen Kameradens

Mitte März hatte Alvarenga Cordovas Familie im mexikanischen El Fortín besucht. «Ich fühle mich besser, weil ich jetzt weiss, was seine letzten Worte waren», sate Cordovas Mutter Roselia Ríos Cueto unter Tränen.

Alvarengas Geschichte hatte Zweifel geweckt, da er bei seiner Landung für eine derart lange Irrfahrt erstaunlich stabil wirkte. Alvarenga ist in psychologischer Betreuung. Er leidet unter einer Meeresphobie. (pru/sda/afp)

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